krone.at-Test

LG 360 Cam: 360-Grad-Kamera für das Smartphone

Elektronik
01.05.2016 09:00

Der südkoreanische Elektronikriese LG bringt dieser Tage sein neues Smartphone-Flaggschiff G5 nach Österreich - und als Zubehör gibt's eine 360-Grad-Kamera, die LG 360 Cam. Sie nimmt mit zwei Weitwinkel-Linsen alles auf, was sie umgibt und erzeugt Bilder und Videos, in denen sich der Nutzer mithilfe des Smartphones umschauen kann - auf Wunsch sogar in der virtuellen Realität. Wie sich die Rundum-Kamera in der Praxis schlägt, hat krone.at getestet.

Von LG zwar offiziell als Zubehör für das brandneue Android-Flaggschiff G5 beworben, verband sich die 360-Grad-Kamera im Test auch anstandslos mit anderen Android-Geräten, laut LG funktioniert die Kamera auch mit iOS. Einzig der Download der gut gemachten Begleit-App von LG ist dafür erforderlich.

Die App dient - über WLAN angebunden - als Fernbedienung für die Kamera und ermöglicht auch die Betrachtung der mit einer Auflösung von bis zu 13 Megapixeln aufgenommenen Bilder und Videos. Wer mag, kann mit dem Gerät auch 180-Grad-Panoramen knipsen.

Betrachtung der Aufnahmen nur mit Hilfsmitteln
Generell ist die Betrachtung des aufgenommenen Materials keine einfache Angelegenheit. Werden Bilder nicht in der zugehörigen App im 360-Grad-Format angezeigt, in dem man sich mithilfe der Bewegungssensoren des Smartphones durch Bewegung des Geräts im Bild umsehen kann, hat man wenig von dem 360-Grad-Material.

Ein Upload auf Google Street View oder - im Fall von Rundum-Videos - YouTube ermöglicht es auch am PC oder sogar Virtual-Reality-Brillen, das Material korrekt dargestellt zu bekommen. Mit Google Cardbord und einem passenden Android-Handy betrachtet man das Material recht kostengünstig in virtueller Realität. Ohne diese Hilfsmittel kommt mit der 360-Grad-Kamera aber wenig Freude auf.

Akku ist bei intensiver Nutzung schnell leer
Als Spaßbremse entpuppte sich im Test auch der Akku des Gadgets. Mit einer Kapazität von 1200 Milliamperestunden ist er kein Ausdauer-Wunder. Erst recht nicht, wenn man die Kamera via WLAN ans Smartphone koppelt - etwa, um Bilder zu übertragen, die Kamera fernzusteuern oder Videos von der microSD-Karte in der Kamera auf den Smartphone-Speicher zu kopieren.

Mangels Display oder Sucher direkt an der Kamera ist das aber recht oft nötig. Wird die LG 360 Cam intensiv genutzt, überdauert sie mit einer Akkuladung somit keinen ganzen Tag und muss recht schnell wieder über USB-C Strom tanken.

Solide Bildqualität, leichtes Verzerren am Rand
Auch, wenn es beim Handling die eine oder andere Schwierigkeit gibt: Die erzielbare Bildqualität ist durchaus überzeugend. Bilder werden scharf und in natürlicher Farbdarstellung eingefangen, Videos können mit einer Auflösung von bis zu 1440p aufgenommen werden. Als Actioncam sollte man die LG 360 Cam nicht benutzen: Die Bildstabilisierung kann bei weitem nicht mit jener in echten Actioncams mithalten, zudem sind die empfindlichen Linsen nicht so gut geschützt.

Bei genauer Betrachtung neigen die 360-Grad-Aufnahmen zwar im Randbereich oben und unten zum Verzerren, ein gewisser "Wow-Effekt" ist trotzdem durchaus vorhanden. Im Idealfall befestigt man die Kamera bei der Aufnahme mithilfe des integrierten Gewindes auf einem Stativ.

Schießt man Bilder oder Videos aus der Hand, hat man im unteren Bildbereich allzu oft Teile der Hand im Bild. Achtet man auf diese Finesse, sind mit der LG 360 Cam solche Videos machbar. Tipp: Mit der Maus sehen Sie sich um!

Außenschale schützt die empfindlichen Kameras
In puncto Handling und Verarbeitung hinterlässt die 360-Grad-Cam einen vernünftigen Eindruck. Das günstigstenfalls rund 250 Euro teure Gadget kommt im soliden Plastik-Chassis mit gut erreichbaren Bedienelementen, eine Außenschale zum Schutz der empfindlichen Panoramakameras liegt bei.

Sensible Komponenten - etwa microSD-Slot und USB-C-Anschluss - sind hinter einer Abdeckkappe verborgen. Optisch wirkt das Gerät ein wenig wie ein Parfumflascherl - freilich mit zwei Linsen statt Zerstäuber.

Fazit: Hin und wieder kann es verführerisch sein, erinnerungswürdige Szenerien - etwa im Urlaub - so festzuhalten, dass man sich später wieder darin umschauen kann. Die LG 360 Cam erledigt das auf Knopfdruck, liefert solide Bildqualität und gestattet mit ihrer Begleit-App die Betrachtung der Aufnahmen am Handy. Angesichts des Preises muss man sich aber die Frage stellen, ob man die Kinderkrankheiten - die Abhängigkeit vom Smartphone und Google-Diensten wie YouTube oder Street View sowie die kurze Akkulaufzeit - in Kauf nimmt.

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