Sucht nach Risiko

“Zocker-Schaltkreis” im Gehirn entdeckt

Wissenschaft
04.08.2006 13:21
US-Forscher haben einen Hirn-Schaltkreis gefunden, der für Glücksspiel zuständig ist. Die Entdeckung ermöglicht vielleicht neue Behandlungen von Spielsucht. Die Hirnregionen, die auf Risiko oder die Erwartung einer Belohnung reagieren, werden demnach vom Nervenbotenstoff Dopamin kontrolliert, der auch an anderen Aufgaben wie Lernen und Motivation beteiligt ist.

Die Wissenschaftler haben im Kernspintomographen die Hirnaktivität von Spielern beobachtet, die einen US-Dollar (knapp 0,80 Euro) darauf wetten sollten, welche von zwei Spielkarten höher war. Ergebnis: Gewannen die Spieler, setzte sofort eine Hirnreaktion ein. Aber auch beim Beginn eines Risikos reagierte das Gehirn – zwar schwach, aber lange anhaltend und mit der Zeit ansteigend.

Bisher ist nicht bekannt, ob Spielsucht darauf beruht, dass die Spieler das Risiko falsch einschätzen, oder ob bei ihnen die Fähigkeit eingeschränkt ist, aus schlechten Erfahrungen für die Zukunft zu lernen.

Sucht wegen Belohnungs-Mangel
Hamburger Wissenschaftler haben im vergangenen Jahr eine Veränderung im Belohnungssystem des Gehirns von Spielsüchtigen nachgewiesen. Diese hatten während eines Glücksspiels im Vergleich zur Kontrollgruppe ein geringeres Belohnungs-Gefühl. Fühlt man sich durch alltägliche Situationen - wie etwa durch Essen – zu wenig belohnt, greift man zu stärkeren Belohnungsreizen wie Glücksspiel oder auch Kokain, berichteten die Forscher.

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