Brisante Enthüllung

Cameron hatte Anteile an Offshore-Firma des Vaters

Ausland
07.04.2016 21:49

Islands Regierungschef ist zurückgetreten, gegen den argentinischen Präsidenten wird ermittelt - nun ist auch der britische Premier David Cameron in den Strudel geraten, den die sogenannten Panama Papers ausgelöst hatten. Am Donnerstagabend musste der Regierungschef zugeben, dass er über seinen verstorbenen Vater Anteile an einer Briefkastenfirma gehabt hatte. Die Anteile im Wert von rund 37.000 Euro habe er aber im Jahr 2010 verkauft, so Cameron gegenüber dem Fernsehsender ITV.

Konkret habe es sich um Anteile am Unternehmen Blairmore Investment Trust gehandelt. Die 5000 Anteile seien aber im Jänner 2010 verkauft worden, so Cameron.

Keine "private Angelegenheit" mehr
Zwei Tagen zuvor hatte Cameron noch mitteilen lassen, dass es sich bei den Finanzgeschäften seiner Familie um eine "private Angelegenheit" handle. Britische Medien hatten zuvor berichtet, der Investmentfonds von Camerons 2010 verstorbenem Vater habe über Jahrzehnte die Zahlung von Steuern vermieden. Das Büro des Regierungschefs erklärte dazu am Dienstag: "Damit das klar ist: Der Premierminister, seine Frau und ihre Kinder profitieren nicht von irgendwelchen Briefkastenfirmen."

Ein weltweites Netzwerk von Journalisten hatte in den vergangenen Monaten einen umfangreichen Datensatz über Briefkastenfirmen ausgewertet, die über die in Panama-Stadt ansässige Finanzkanzlei Mossack Fonseca liefen. Neben Cameron gerieten unter anderem Islands Regierungschef Sigmundur David Gunnlaugsson und Argentiniens Präsident Mauricio Macri unter Druck. Gunnlaugsson trat inzwischen zurück, gegen Macri wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Argentinien: Präsident an zwei Offshore-Firmen beteiligt?
Im Falle Macris will die Staatsanwaltschaft feststellen, ob der Staatschef "mit bösartiger Absicht" in einer eidesstattlichen Offenlegung seines Vermögens etwas weggelassen hat. Am Mittwoch hatte ein Oppositionsabgeordneter mitgeteilt, er habe Macri wegen Steuerflucht angezeigt. Dabei geht es um eine mutmaßliche Beteiligung Macris an zwei Offshore-Firmen namens Kagemusha und Fleg Trading.

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