Neue Fotos von Ceres

Nahaufnahmen von hellen Flecken veröffentlicht

Wissenschaft
23.03.2016 16:15

Wissenschaftler haben am Dienstag neue Aufnahmen des Zwergplaneten Ceres veröffentlicht, die Kameras der NASA-Sonde "Dawn" aus nur 385 Kilometern Entfernung aufgenommen haben. Sie zeigen Details der mysteriösen hellen Flecken auf seiner Oberfläche. Die nun auf den Fotos entdeckten komplexen Strukturen geben den Forschern vorerst Rätsel auf.

Im Occator-Krater auf der Oberfläche des Zwergplaneten prangt Ceres' hellster Fleck. Die am Dienstag im Rahmen der jährlichen Lunar and Planetary Science Conference in Texas vorgestellten Bilder zeigen ihn nun mit einer Auflösung von 35 Metern pro Pixel, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilte.

Kompexe Strukturen geben Forschern Rätsel auf
"Noch im letzten Jahr sah der Occator-Krater wie eine einzige helle Fläche aus", sagte der an der "Dawn"-Mission beteiligte Forscher Ralf Jaumann vom DLR laut einer Aussendung. "Jetzt erkennen wir auf den Nahaufnahmen komplexe Strukturen, die uns neue Rätsel aufgeben."

Die Bilder zeigen eine große helle Aufwölbung im hellen Zentrum des Kraters. Auf ihr und um sie herum sind zahlreiche Risse und Brüche zu sehen. Andere Risse scheinen durch weitere Helle Flecken im Krater zu verlaufen.

Geologische Aktivität in jüngster Vergangenheit
Diese komplexe Geometrie weise auf geologische Aktivität in jüngster Vergangenheit hin, so Jaumann. "Wir müssen aber die Kartierung der Ablagerungen vervollständigen und die Zusammensetzung bestimmen, um so unsere Thesen für die Formation dieser komplexen Strukturen zu testen."

Kontrastverstärkte Echtfarbenbilder zeigen außerdem Farbunterschiede verschiedener Stellen auf der Oberfläche. Besonders fiel dabei ein bläuliches Material an jüngeren Kratern und an den Hängen von Ceres' höchstem Berg Ahuna Mons auf. "Man könnte zunächst davon ausgehen, dass es sich dabei um Impaktschmelzen handelt", sagte Jaumann. Allerdings müsste man es dann an allen Kratern sehen.

Eine exakte Erklärung für das bläuliche Material haben die Wissenschafter bisher nicht. Sie vermuten allerdings, dass es durch eine Wechselwirkung der eisfreien Oberfläche mit einer anders beschaffenen, darunter liegenden Schicht zustande kommt. "Es gibt Hinweise darauf, dass diese Schicht unter der obersten Kruste mit Eis und flüchtigen Stoffen angereichert ist."

Sonde "Dawn" bereits seit neun Jahren unterwegs
Die NASA-Sonde "Dawn" war 2007 gestartet. 2011 hatte sie den Asteroiden Vesta erreicht und ein Jahr lang untersucht. Im März 2015 schwenkte sie schließlich in eine Umlaufbahn um Ceres ein, das größte Objekt des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter. Die Sonde soll den Zwergplaneten noch bis mindestens 30. Juni untersuchen.

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