Aus dem Marmorsaal

Eine romantische Amtshandlung

Salzburg
18.03.2016 14:48

Unterschrift vergessen, Ruß und Asche im Trauungssaal, Tauben flattern über die Hochzeitsgäste und ein "Nein!" bei der standesamtlichen Trauung im Marmorsaal kann einiges schief gehen: Wie "ernst" die Lage ist und warum trotz alle dem bis zu 180 Paare im Jahr von 18 fleißigen und nervenstarken Standesbeamten getraut werden, weiß der Chef des Standesamtes, Franz Schefbaumer.

Schefbaumer erinnert sich: Am 9.9.1999 herrschte Ausnahmezustand bei den Standesbeamten im Schloss Mirabell. 40 Trauungen waren geplant, zu viel für den weltweit berühmten Marmorsaal, das Datum zu verlockend. Schnell musste eine Lösung her: Das Büro des Bürgermeisters wurde kurzfristig zum Trauungssaal Nummer zwei umfunktioniert - ohne Widerstand:. "Solche Fälle sind natürlich die absolute Ausnahme", weiß Schefbaumer.

Ruß, Asche und Tauben im Trausaal
"Normalerweise haben wir an Samstagen mit 15 Trauungen den stärksten Tag." Geheiratet wird in jedem Alter. Bunt gemischt auch die Herkunftsländer der Paare: Unter den Top 7 sind Deutsche, Russen, Japaner oder Italiener. Insgesamt haben sich 2014 Paare aus 73 Staaten in Salzburg getraut, 2015 war es ähnlich. Aber Österreicher lieben den Marmorsaal auch heiß und innig und reisen aus allen Bundesländern an. Der Zauber und die frechen Englein auf den Stiegen sind einfach unschlagbar. Doch nicht immer ging alles glatt: "Einmal wurde der Kamin während einer Trauung geputzt, plötzlich staubte Ruß und Asche durch den ganzen Raum, alles war schmutzig. Früher kam es auch vor, dass Tauben durch den Saal flogen, mittlerweile haben wir aber ein Schutznetz gebaut."

Zu einem "Nein" ist es während einer Zeremonie nur einmal gekommen. Es war allerdings ein Scherz. So witzig war das aber nicht, denn der Standesbeamte muss ja den Willen der Verlobten einschätzen: "Schlussendlich ist eine Trauung eine Amtshandlung, nur romantisch verpackt", lacht Schefbaumer. "Heuer sind wir schon auf den 16.6.2016 gespannt, da haben wir bis jetzt 21 Trauungen, wir sind aber vorbereitet und der Bürgermeister natürlich schon vorgewarnt."

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