Vierter IS-Prozess

Brüderpaar wegen Terror-Taten auf der Anklagebank

Steiermark
17.03.2016 14:06

Auch im mittlerweile vierten Dschihadisten-Prozess seit Februar diesen Jahres stehen im Grazer Straflandesgericht die Gräueltaten der Terror-Miliz Islamischer Staat im Mittelpunkt. Diesmal auf der Anklagebank: ein Brüderpaar mit türkischen Wurzeln. Sie sollen den IS unterstützt haben, der ältere sogar im blutigen Kampf.

Sevket G. (23) wurde eine tolle Karriere vorausgesagt, internationale Fußballclubs waren laut Ankläger an dem Kicker interessiert. Auch in der Lehre lief es gut. Doch plötzlich warf er alles hin und widmete sich nur mehr der Lehre des Islam - "in seiner fundamentalistischen Auslegung", betont der Staatsanwalt.

Radikalisiert durch Mirsad O.?
Seine "ideologische Schulung" bekam der Angeklagte in der Furkan-Moschee, in der auch der umstrittene Prediger Mirsad O. zu Gast war. Dessen Mordprozess wurde ja, wie berichtet, auf April vertagt.

Zerstritten mit seinem Vater zog es den jungen Mann laut Anklage schließlich als IS-Kämpfer nach Syrien. Sein Auftrag war, Sfireh nördlich von Aleppo zu erobern. "Wer Widerstand leistet, war zu töten", erklärt der Staatsanwalt. Es sei zu vielen Schusswechseln gekommen. "Ob tatsächlich jemand getötet wurde, können wir nicht beweisen. " Deswegen sei auch nur versuchter Mord als Terror-Straftat angeklagt.

Schüsse in beide Oberschenkel
Doch dann wurde der damals 20-Jährige angeschossen, kam nach Wien zurück. Kaum genesen, wollte er Ende 2014 wieder ins Kriegsgebiet. Diesmal mit seinem kleinen Bruder. Nur die Festnahme der beiden im Zuge der österreichweiten Operation "Palmyra" gegen mutmaßliche Dschihadisten verhinderte die Abreise.

Sanitäter und Student
Beide bestreiten alle Vorwürfe. Sevket G. erklärt, er sei als Sanitäter nach Syrien gegangen, um Frauen und Kindern zu helfen. Der 17-jährige Bruder wollte nur in der Türkei bei seinem Opa studieren… - Fortsetzung am Freitag.

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