Wegfahrsperre

Alkohol im Blut: Das Auto fährt keinen Meter

Tirol
15.03.2016 20:40

Dramatische Zahlen legt das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) vor: Seit dem Jahr 2006 sind in Tirol bei Autounfällen unter Alkoholeinfluss 36 Menschen getötet und 3378 verletzt worden - also fast jeden Tag ein Opfer! Das KfV testete Wegfahrsperren: Wer Alkohol im Blut hat - da fährt das Auto keinen Meter!

"Alkohol am Steuer ist nach wie vor eines der brisantesten Themen in der Tiroler Verkehrssicherheit. Die besondere Tragik darin ist, dass häufig nüchterne Personen Opfer von alkoholisierten Lenkern werden. Rund 61 Prozent der Getöteten hatten 0,0 Promille Alkohol im Blut. 25 Prozent der Opfer waren Fußgänger, 19 Prozent Moped- und Motorradlenker und acht Prozent Radfahrer", sagt Martin Pfanner vom KfV.

Wegfahrsperren im Test

Im Kampf gegen den Alkohol hat jetzt das KfV in ganz Österreich Wegfahrsperren getestet. Dabei muss der Lenker in ein Röhrchen blasen. "Die Alkohol-Wegfahrsperre ist ein technisch zuverlässiges Gerät, das im Auto installiert wird. Beim Blasen wird der Alkoholspiegel gemessen. Nur wenn die Messung weniger als 0,1 Promille beträgt, kann das Auto gestartet werden. Übersteigt der Wert diese Grenze, blockiert die Zündung und es kann erst wieder nach einem vorher definierten Intervall versucht werden, das Auto zu starten", berichtet Pfanner der "Krone".

Eregebnisse sind vielversprechend

Mit dem System würden viele Unfälle und damit menschliches Leid verhindert. Tests wurden vom KfV in Tirol bei Speditionen ebenso wie bei Taxiunternehmen und Schulbuslenkern gemacht. "Dabei ging es darum, die Anwendung und Akzeptanz zu testen. Die Ergebnisse sind vielversprechend. 60 Prozent der Fahrer bestätigten die gute Handhabbarkeit der Geräte bei einer nur kurzen Eingewöhnungszeit. 70 Prozent sahen die Wegfahrsperre außerdem als gute Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit", schildert Pfanner die Ergebnisse.

Fluckinger als Vorzeigebeispiel

In Tirol setzt seit über zehn Jahren das Transportunternehmen Fluckinger aus Volders freiwillig auf die Wegfahrsperren. Firmenchef Andreas Fluckinger im "Krone"-Interview: "Alle unsere 215 Lkw sind damit ausgestattet. Die Kosten dafür spielen beim Kaufpreis kaum eine Rolle, das System funktioniert perfekt." Das KfV fordert dafür keine Pflicht, sondern will mit der Wegfahrsperre "Lenkern helfen, die bereits einmal Probleme durch Alkohol am Steuer gehabt hatten"

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