"Merkel muss weg"

3000 Rechte marschierten durch Berlin

Ausland
12.03.2016 20:56

Knapp 3000 Rechtspopulisten, Neonazis und andere fremdenfeindliche Demonstranten sind am Samstag durch das Berliner Regierungsviertel und vorbei am Reichstagsgebäude marschiert. Sie skandierten Parolen gegen Flüchtlingsheime und Slogans wie "Merkel muss weg", "Wir sind das Volk" und "Lügenpresse". Die Zahl der Teilnehmer war etwa zehnmal so hoch wie von den Behörden erwartet.

Angemeldet waren lediglich 200 Rechte. Der Berliner Innensenator Frank Henkel (CDU) und der Verfassungsschutz hatten in den vergangenen Tagen von einer erwarteten Teilnehmerzahl im "unteren dreistelligen Bereich" gesprochen. In früheren Jahren mussten Rechtsextremisten meist entfernt von der Innenstadt demonstrieren. Andere Aufmärsche, etwa der NPD in den Stadtteilen Kreuzberg und Prenzlauer Berg, wurden von so vielen Gegendemonstranten blockiert, dass sie kaum von der Stelle kamen und von der Polizei vorzeitig beendet wurden.

Deutlich erkennbar waren ganze Gruppen von Neonazis, Hooligans, sogenannten Reichsbürgern, Pegida-Sympathisanten und auch Rocker. Einige schwenkten Deutschland-Fahnen, aber auch nachgeahmte Reichskriegsflaggen, die russische Nationalflagge und Fahnen aus Brandenburg und Sachsen. Sie zogen vom Hauptbahnhof entlang der Spree, vorbei am ARD-Hauptstadtstudio und dem Reichstagsgebäude bis fast ans Brandenburger Tor. Betont bürgerliche Menschen, wie sie auch an Kundgebungen der rechtspopulistischen AfD (Alternative für Deutschland) teilnehmen, waren kaum zu sehen.

Kleinere Zusammenstöße mit der Polizei
Die Demonstrationsstrecke war an den Seiten mit Gittern abgesperrt. Einen Versuch von rund 200 Protestierern, die Rechten zu blockieren, unterband die Polizei mit dem Einsatz von Reizgas. An vielen Absperrungen standen einander Rechtsextremisten und Gegendemonstranten aggressiv gegenüber. Besonders Neonazis drohten mit Gewalt und hetzten massiv. Nur die Anwesenheit der Polizei verhinderte Angriffe und Schlägereien, es kam lediglich zu kleineren Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften. Insgesamt waren nach offiziellen Angaben 1300 Polizisten im Einsatz.

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