Vertrauensindex

Faymann legt zu, Strache auf persönlichem Bestwert

Österreich
11.03.2016 16:55

Der neue Vertrauensindex gibt der Regierung bezüglich ihrer Linie in der Flüchtlingspolitik recht: Bundeskanzler Werner Faymann landete mit minus eins zwar im negativen Bereich, konnte aber seit dem vergangenen Sommer eine Steigerung um 14 Punkte verzeichnen. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner fiel um zwei Punkte, liegt bei plus zwölf und damit weit hinter Außenminister Sebastian Kurz, der mit dem besten Wert aller Regierungsmitglieder aufwarten kann (plus 31). FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache konnte mit minus sechs seinen persönlichen Bestwert verzeichnen.

Beim Vertrauensindex wird eruiert, welche Politiker das Vertrauen der Befragten genießen und welche nicht. Der Wert enspricht dann der Summe aus positiven und negativen Nennungen.

Regierungsmitglieder gewinnen dank Flüchtlingspolitik
Wolfgang Bachmayer, Chef des Meinungsforschungsinstituts OGM, sieht den fortgesetzten positiven Trend beim Vertrauen in die Regierung (Trendwende mit Dezember/Jänner) klar in Verbindung mit dem Schwenk in der Flüchtlingspolitik. Auch die zunehmende Kritik einiger europäischer Spitzenpolitiker und EU-Repräsentanten könnte aus seiner Sicht eine Rolle gespielt haben. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner legte dabei am stärksten zu, nämlich um vier Prozentpunkte, was nichts daran ändert, dass sie mit einem Saldo von minus elf Punkten weiter im untersten Vertrauensbereich der heimischen Bundespolitiker rangiert.

Plus drei Prozentpunkte bekam Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil. Er ist somit keine zwei Monate nach seinem Amtsantritt mit einem Saldo von zwölf Punkten das SPÖ-Regierungsmitglied mit den höchsten Vertrauenswerten. Kanzler Faymann liegt bei minus eins, wobei hier allerdings die Steigerung seit dem vergangenen Sommer beachtlich ist.

Strache mit bestem Wert seiner Polit-Karriere
Weiter zulegen konnte auch FPÖ-Chef Strache: Er kletterte auf einen Vertrauenswert von minus sechs Punkten (zuletzt minus acht) - das ist sein bisher bester Wert im Index. Im März 2013 lag er kurz nach dem desaströsen FPÖ-Ergebnis bei den Landtagswahlen in Kärnten noch bei einem Wert von minus 39 Vertrauenspunkten. Bemerkenswert ist für Bachmayer auch der Vertrauenszuwachs des - wegen seiner Funktion als dritter Nationalratspräsident ins Ranking genommenen - Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer auf plus zwei Punkte (ein Zuwachs von drei Prozentpunkten). Hofer ist damit der erste FPÖ-Bundespolitiker seit Ende der ÖVP/FPÖ-Regierung, der im Vertrauensindex ins Plus kommt.

Bundespräsident Heinz Fischer und Außenminister Kurz, die beiden Führenden im Vertrauensranking, konnten ihre Spitzenpositionen weiter ausbauen. Fischer kletterte auf plus 62 Punkte, Kurz steigerte sich auf einen Vertrauenswert von plus 31, was für Bachmayer auch mit seiner immer deutlicher formulierten Haltung in der Flüchtlingsfrage und der damit verbundenen Präsenz in europäischen Medien zu tun haben dürfte.

Den stärksten Vertrauensverlust musste Finanzminister Hans Jörg Schelling hinnehmen. Er rangiert zwar noch immer klar im Plus, sank aber aktuell auf sieben Punkte. Vor exakt einem Jahr war er mit 15 Vertrauenspunkten noch vor seinem Parteichef Mitterlehner gelegen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele