Brutale Jugendbanden

Ist Abschiebung die Folge des Straßen-Kampfes?

Nachrichten
09.03.2016 16:05

Großes Echo auf die City4U-Story über Jugendbanden, die immer brutaler werden - Anlass war jene Massenschlägerei zwischen Afghanen und Tschetschenen am Handelskai, die sieben Schwerverletzte forderte. Zwei Tschetschenen schweben noch immer in Lebensgefahr.

"Um dem ganzen Herr zu werden, empfielt sich nach amerikanischem Vorbild ein "Bootcamp" um die Jugendkriminalität ein für alle mal aus dem Weg zu räumen! Das ist die beste Lösung! Ab mit diesen Kriminellen ins Bootcamp!", postet ein verägerter City4U-User. Ein anderer schreibt:"Tschetschenien Krieg auf österreichischem Territorium? Tschetschenen können nicht abgeschoben werden? Ich würde es eher als eine Frage des Wollens bezeichnen." Auch auf Facebook gehen die Wogen hoch: "Importierte Gewalt, wann lässt sich der Rechtsstaat endlich etwas einfallen, gibt's da nicht ein Gesetz  - Landfriedensbruch (oder wird das nur bei Tierschützern angewandt)", macht ein User seinem Ärger Luft.

Fakt ist: Der City4U-Beitrag über die Jugendkriminalität auf Wiens Straßen bewegt die Menschen. Viele machen sich Sorgen, äußern ihre Ängste und wollen Klarheit von den Behörden. City4U nahm das zum Anlass, und fragte beim Bundesministerium für Inneres nach:

Abschiebung von Straftätern

Derzeit entwirrt die Staatsanwaltschaft das Knäuel an Aussagen der Beteiligten, die nichts gesehen, gehört oder getan haben wollen. Dann wird Anklage erhoben. Gegen Tschetschenen und Afghanen - letztere hatten ja ihre Glaubensbrüder aus der russischen Föderation niedergestochen. Grund für die Schlägerei: ein Facebook-Posting...
Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens könnte bei einigen Beteiligten jetzt schon Angst einsetzen: Ihnen droht die Abschiebung in die Heimat.

Abschiebung jederzeit möglich
Denn: "Parallel zu den Ermittlungen der Justiz kann auch die Asylbehörde des Innenministeriums in dieser Sache aktiv werden", stellt Karl-Heinz Grundböck, der Sprecher des Innenministeriums klar: "Asylwerber und anerkannte Flüchtlinge können auch ohne rechtskräftige Verurteilung ihren Status verlieren und abgeschoben werden. Gerade bei Gewalttaten hat es in der Vergangenheit schon solche Fälle gegeben."

Afghanen werden nicht zurückgenommen
Das würde aber nur beteiligte Tschetschenen treffen. Der Grund: Afghanistan nimmt ihre eigenen Leute nicht zurück. "Hier stoßen wir an unsere Grenzen", bedauert Grundböck - ein entsprechendes Rückübernahme-Abkommen zwischen beiden Staaten existiert nicht. Die 450 Afghanen, die 2015 abgeschoben wurden, sind alle freiwillig wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. 600 Tschetschenen sind seit 2015 ebenfalls wieder daheim.

Was ist eure Meinung? Postet in den Kommentaren oder schreibt uns mit Hashtag #City4U auf Facebook, Twitter oder Instagram!

zet

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