High Heels & Co.

Auf krummen Füßen: Falsches Schuhwerk schuld

Gesund
11.03.2016 17:00

Wir kommen mit gesunden Füßen zur Welt, doch dann zwängen sich viele in falsches Schuhwerk.

Baby-Füßchen haben die besten Voraussetzungen, die Kleinen gesund durchs Leben zu tragen. Nicht einmal zwei Prozent werden mit Fehlformungen, z.B. Klumpfuß, geboren. Im Erwachsenenalter schnellt die Zahl erworbener Fußschäden die Höhe: Mehr als die Hälfte der Österreicher sind auf "krummen" Füßen unterwegs. Hauptursache ist falsches Schuhwerk: zu hoch, zu spitz, zu schmal zu klein. Auch Übergewicht spielt eine große Rolle.

"Schon kleine Störungen der Biomechanik oder Fehlstellungen können zu ständigen Beschwerden führen", berichtet der Wiener Orthopäde Dr. Peter Bitzan. Er nennt die häufigsten Probleme:

  • Senkfuß, Plattfuß durch Abflachung des Längsgewölbes (Fußinnenrand berührt zur Gänze die Unterlage)
  • Knickfuß: Aufgrund des nach innen geknickten Fersenbeines ist das mittlere Längsgewölbe abgeflacht
  • Spreizfuß: Die Belastung des Mittelfußes liegt auf dem 1. und 5. Mittelfußköpfchen. Die mittleren bilden eine Art Gewölbe. Beim Spreizfuß verschwindet die Querwölbung, der Druck lastet dann vor allem auf den mittleren Köpfchen.
  • Hallux-Valgus: Durch Verbreiterung des Quergewölbes verschiebt sich die Zugrichtung der Sehnen, was die Fehlstellung der Großzehe auslöst.
  • Hammerzehen: Starke, hammerförmige Beugung im Endgelenk meist der zweiten und dritten Zehe.

Durch Fehlstellungen werden auch Weichteile, Sehnen und Bänder in Mitleidenschaft gezogen. Chronische Reizungen, entzündliche Veränderungen, Spornbildung (Ferse) usw. sind die Folge. Als erste Maßnahmen bei Fußbeschwerden und zur Vorsorge empfiehlt Dr. Bitzan:

  • Gewicht abbauen, so oft wie möglich ausreichend große und breite Schuhe mit stabiler Ferse und mäßigem Absatz tragen, oft barfuß gehen.
  • Um die Muskeln, Bänder und Sehnen zu kräftigen, regelmäßig bewegen. Gehen, Wandern, Laufen oder Radfahren eignen sich dafür gut. Bleiben Beschwerden trotzdem bestehen, sollte ein Orthopäde etwaige strukturelle oder funktionelle Defizite feststellen und Schmerzpunkte abklären.
  • Bei Erwachsenen stützen Einlagen und verhindern schmerzhafte Überlastung. Nach Bedarf können die Füße hohl gelegt oder weich gebettet werden. "Zu jeder Einlagenversorgung gehört ein Übungsprogramm, das aktiv die Muskeln stärken soll", so Dr. Bitzan. Zum Beispiel barfuß laufen oder im Sand gehen, schnurspringen, Murmeln krallen, ein Handtuch mit den Zehen vom Boden aufheben, auf einem Seil am Boden balancieren. Vom Zehen- in den Fersenstand wechseln.
  • "Spiraldynamik" ist, begleitend zur Physiotherapie, ein Behandlungskonzept, das Haltungskorrektur vermittelt und Bewegungsabläufe schult, um geschädigte Strukturen ausheilen zu lassen und Fehlbelastung zu vermeiden.
  • Auch schmerzstillende und entzündungshemmende Arzneien, Ultraschall, Stoßwellen- und Elektrotherapie, Heilbäder sowie Packungen werden eingesetzt.

Greifen die oben genannten Maßnahmen nicht, ist eine Operation zu überlegen.

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