micro-Four-Thirds

Systemkamera mit OLED-Sucher: Lumix GX8H im Test

Elektronik
13.03.2016 09:00

Mit der Lumix GX8H bietet Panasonic seit kurzer Zeit eine neue Systemkamera im micro-Four-Thirds-Standard an, die mit 20,3-Megapixel-Live-MOS-Sensor und OLED-Sucher sowie OLED-Touchscreen ausgestattet ist. Wie sich die 4K-fähige und mit WLAN versehene Systemkamera in der Praxis schlägt, hat krone.at getestet.

Die Ausstattung der rund 1400 Euro teuren Lumix GX8H in ihrem spritzwassergeschützten Chassis ist überzeugend: Die Kamera kommt im Kit mit einem Objektiv mit großer 14- bis 140-Millimeter-Brennweite und F/3.5-Anfangsblende. Es gibt zwar lichtstärkere Objektive, der große Brennweitenbereich macht die Lumix GX8H aber zu einem tauglichen Reisebegleiter. Wo Objektive mit geringerer Brennweite schnell an ihre Grenzen stoßen, zoomt die GX8H mit ihrem Kit-Objektiv munter weiter.

Doppelte Bildstabilisierung, aber kein Blitz
Ebenfalls an Bord: Ein ausklapp- und neigbarer OLED-Touchscreen mit drei Zoll Diagonale und einer Auflösung von 1,04 Millionen Bildpunkten sowie ein neigbarer OLED-Sucher mit 2,36 Millionen Bildpunkten. Ein Blitzschuh ist vorhanden, ein integrierter Blitz fehlt der Systemkamera aber. Daten landen auf SDXC-Karten, über N-WLAN und NFC kann die Kamera mit dem Smartphone verbunden werden. Die Anschlussausstattung umfasst HDMI und USB 2.0, ein Mikrofon-Eingang ist ebenso wie ein Audio-Video-Ausgang vorhanden.

Serienbilder knipst die GX8H mit bis zu zwölf Einzelbildern in der Sekunde, Videos können mit 4K-Qualität und 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Die Lichtempfindlichkeit des 20,3-Megapixel-Bildsensors reicht von ISO 100 bis ISO 25600, sinnvoll nutzbar sind so hohe ISO-Werte freilich nicht. Doppelte Bildstabilisierung - einerseits im Objektiv, andererseits im Gehäuse - soll Verwackler minimieren.

Sehr gute Bildqualität, vor allem tagsüber
Die Bildqualität, welche die Lumix GX8H zustande bringt, ist überzeugend. Im Tageslicht gelingen detailreiche und scharfe Schnappschüsse, durch die Zoomstärke des beigelegten Objektivs sind auch Zooms auf weiter entfernte Motive kein Problem. Farben werden natürlich wiedergegeben, der 20,3-Megapixel-Sensor fängt feine Details und Strukturen gut sichtbar ein. Alles in allem erscheint uns die GX8H vor allem auf Reisen als tauglicher Begleiter.

Die erzielbare Bildqualität ist auch bei schlechteren Lichtverhältnissen adäquat, die Beleuchtung muss sehr zu wünschen übrig lassen und der ISO-Wert entsprechend hoch eingestellt werden, damit es zu Bildrauschen kommt. Trotzdem könnten Dämmerlicht-Fotografen sich mit der Zeit ein lichtstärkeres Objektiv wünschen.

Der Autofokus der GX8H arbeitet flott, aber unserer Wahrnehmung nach nicht schneller als bei anderen aktuellen Systemkameras. Videos gelingen mit der GX8H gut, allerdings erschein uns die Kamera beim Test mit 4K-Aufnahmen etwas träge scharfzustellen.

Solides Handling mit Detailschwächen
In puncto Handling hinterlässt die Lumix GX8H einen guten, aber ausbaufähigen Eindruck. Sie liegt dank angedeutetem Griff an der rechten Gehäuseseite gut in der Hand, der Gehäusematerial-Mix aus Metall und Lederimitat ist griffig, die Kamera durch das zoomstarke Objektiv insgesamt aber eher schwer.

Die Bedienung über Wählräder an der Gehäuseoberseite und Buttons an der Rückseite ist unkompliziert, teilweise kamen uns die Menüs der GX8H im Test aber etwas verschachtelt und nicht für die Touch-Bedienung optimiert vor. Hinzu kommt: Manche Bedienelemente sind übereinander angeordnet, was ungewollte Fehleingaben begünstigt.

Toller OLED-Sucher, geringe Akkulaufzeit
OLED-Touchscreen und OLED-Sucher sind beim Anvisieren von Motiven ein Traum, vor allem der Sucher wusste im Test gut zu gefallen. Stellt man manuell scharf, liefert er automatisch einen vergrößerten Detailausschnitt, an dem man sich beim Fokussieren orientieren kann. Dass sowohl Display, als auch Sucher klappbar sind, erleichtert Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven.

Ein Problem bleibt: Der elektronische Sucher und sein Display-Gegenstück verbrauchen einiges an Strom, der Akku der GX8H muss entsprechend oft aufgeladen werden. Im Test war der Stromlieferant nach einem Tag intensiver Fotografie so weit ausgelaugt, dass er wieder geladen werden musste - und da wurde nicht einmal die WLAN-Funktion verwendet.

Nutzt man sie auch intensiv - etwa, um Bilder auf das Smartphone zu übertragen oder die Kamera fernzusteuern -, muss man mit noch geringerer Akkulaufzeit rechnen und idealerweise den einen oder anderen Reserve-Akku mitführen.

Fazit: Panasonic liefert mit der GX8H eine Systemkamera, die durch ihr flexibel einsetzbares Kit-Objektiv vor allem auf Reisen eine gute Figur macht. Die klapp- und schwenkbaren OLED-Komponenten machen die Motivsuche zur Freude, fordern allerdings Tribut in Form einer eher geringen Akkulaufzeit. Die Verarbeitungsqualität ist hochwertig, bei einem Preis von 1400 Euro hätten wir uns aber einen internen Blitz gewünscht. In ihrem Kerngeschäft, der Bildqualität, macht die Lumix GX8H aber auch ohne Blitz eine sehr gute Figur.

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