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Samsung Galaxy S7: Die neue Android-Referenz?

Elektronik
08.03.2016 15:00

Am Freitag kommt Samsungs neues Android-Flaggschiff Galaxy S7 - und sein futuristisches Schwestermodell Galaxy S7 Edge mit über die Gerätekante gezogenem Display - in den österreichischen Handel. Rein optisch hat sich gegenüber dem Vorgänger wenig getan, im Detail hat Samsung aber auf Nutzerwünsche reagiert und microSD-Slot sowie Wasserfestigkeit zurückgebracht. Wie sich Samsungs neue Top-Handys in der Praxis schlagen, hat krone.at getestet.

Die beiden Galaxy-S7-Varianten unterscheiden sich im Grunde nur bei Display und Akku. Beide bieten eine Auflösung von 2560 mal 1440 Pixeln und AMOLED-Technik, der Bildschirm des Galaxy S7 Edge ist mit 5,5 Zoll Diagonale aber eine Spur größer als der 5,1-Zoll-Bildschirm im Galaxy S7. Zudem bietet das Galaxy S7 Edge die bereits vom Vorgänger bekannten Features für das Edge-Display - also App-Starter und Benachrichtigungen am Bildschirmrand.

Was Samsungs neue Smartphone-Avantgarde sonst noch kann, lesen Sie in der Tabelle:

Samsung Galaxy S7 (Edge)

CPU

Samsung Exynos 8 Octa: 4 x 2,3 + 4 x 1,5 GHz

RAM

4 GB DDR4

Diagonale

S7: 5,1 Zoll (AMOLED)
S7 Edge: 5,5 Zoll (AMOLED)

Auflösung

2560 x 1440 Pixel

Speicher

32 GB

microSD-Slot

Bis 200 GB

Hauptkamera

12 Megapixel; Optische Bildstabilisierung; F/1.7; Phase-Detection-Autofokus; LED-Blitz

Frontkamera

5 Megapixel; F/1.7

Funk

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.2, Infrarot, NFC, GPS, GLONASS, BeiDou

Maße

S7: 142,4 x 69,6 x 6,9 Millimeter; 152 Gramm
S7 Edge: 150,9 x 72,6 x 7,7 Millimeter; 157 Gramm

Akku

S7: 3000 mAh
S7 Edge: 3600 mAh

Extras

Alu-Glas-Chassis
Wasser- und staubfest nach IP68-Standard
Fingerabdruck-Scanner
Pulsmesser

Software

Android 6

Preis

S7: ab 700 Euro
S7 Edge: ab 800 Euro

Mit dem Exynos-8-Chip aus eigener Fertigung schafft es Samsung nach dem bereits sehr starken Exynos 7 im Vorgänger abermals, sich ganz an die Spitze der Mobilprozessor-Rangliste zu setzen. Der neue Samsung-Achtkerner ist noch ein ganzes Stück potenter als der HiSilicon Kirin 950, mit dem Huawei kürzlich die CPU-Krone an sich riss und erzielt in einschlägigen Benchmark-Leistungstests wie AnTuTu nochmals fast 40 Prozent mehr Leistung. Damit ist das Galaxy S7 mit respektablem Abstand das momentan stärkste Android-Smartphone.

Im Anwenderalltag offenbart sich die Power des Prozessors in Kombination mit vier Gigabyte DDR4-RAM durch ausgesprochen schnelle App-Startzeiten, eine insgesamt jederzeit flüssige Bedienung und genug Leistungsreserven, um selbst anspruchsvolle 3D-Games hochauflösend und flüssig darzustellen.

Von der hohen Leistung des Prozessors profitiert das Gerät auch bei der Darstellung von Virtual-Reality-Inhalten - etwa mit Samsungs Cyberbrille Gear VR, die mit dem Galaxy S7 genutzt werden kann.

Exzellentes Display, praktisches Always-on-Feature
Beim Display im Galaxy S7 zeigt Samsung eindrucksvoll seine Technologieführerschaft bei Smartphone-Displays. Das OLED-Display erfreut das Auge mit enorm hoher Schärfe und lässt keine Einzelpixel mehr erkennen. Die Farbdarstellung ist kräftig, der Kontrast hoch, Schwarz wird schön satt dargestellt. Die seitliche Ablesbarkeit bietet keinen Anlass zur Kritik, die maximale Helligkeit sollte auch für den Außeneinsatz reichen.

Praktisches Detail: Das Display kann Infos wie die Uhrzeit, Kalender oder Benachrichtigungen auf Wunsch permanent sichtbar anzeigen.

Extrem schnelle und lichtstarke Kamera
Die leicht aus dem Gehäuse hervorstehende Kamera im Galaxy S7 hat mit zwölf statt 16 Megapixeln eine etwas geringere Auflösung als beim Vorgängergerät, in der Praxis hat uns das aber nicht gestört.

Samsungs neue Dual-Pixel-Kamera verfügt über den schnellsten Autofokus, den wir bislang in einem Smartphone gesehen haben, löst rasant aus und liefert bei guten Lichtverhältnissen scharfe und detailreiche Schnappschüsse und fängt durch ihre hohe Lichtstärke selbst bei schlechten Lichtverhältnissen noch rauscharme und detailreiche Bilder ein.

Die Kamera-App im Galaxy S7 bietet einige nette Extras - etwa einen Modus für selektiven Fokus, Video-Panoramen und sogar einen eigenen Foodie-Modus. Die Frontkamera ist ähnlich lichtstark wie jene an der Rückseite und liefert selbst im Zwielicht noch ansehnliche Selfies.

Praktisch: Samsung hat - wie beim Galaxy S6 - eine Schnellstart-Funktion eingebaut, Selfies lassen sich zudem per Fingerdruck auf den Pulsmesser an der Geräterückseite anfertigen.

Viele nette Zusatz-Features an Bord
Apropos: Der zuverlässige, aber wohl nicht medizinisch genaue Pulsmesser ist nur eines von vielen Extras, die Samsung dem Galaxy S7 spendiert hat. Das Gerät kann per Fingerabdruck-Scan entsperrt werden, ein Infrarot-Blaster macht es bei Bedarf zur Universalfernbedienung und dank wasserfestem Gehäuse übersteht es auch Tauchgänge.

Die zeitgemäße Funk-Ausstattung sei ebenso positiv erwähnt wie die Möglichkeit der Speichererweiterung per microSD-Karte. Hier hat Samsung auf Nutzer-Feedback gehört und gegenüber dem Galaxy S6 nachgebessert. Gut so!

Anständige Akkulaufzeit, saubere Verarbeitung
Mit 3000 (S7) und 3600 (S7 Edge) Milliamperestunden großen nicht austauschbaren Akkus kommt Samsungs neue Smartphone-Avantgarde mit etwas stärkeren Stromlieferanten als die letzte Generation. Allzu groß fällt der Unterschied aber nicht aus. Wer sein Gerät intensiv nutzt, wird auch Samsungs neue Top-Geräte am Ende eines Tages via microUSB aufladen oder sie auf ein kabelloses Ladepad legen. Sparsame Naturen schinden - unter Zuhilfenahme der Energiesparmodi - auch einen zweiten Tag aus S7 und S7 Edge.

Die Verarbeitungsqualität der Samsung-Neuheiten ist tadellos. Das Gehäuse aus Metall und Glas fühlt sich hochwertig an, die Gehäusesteifigkeit überzeugt und unerwünschte Spalten oder ähnliche Mängel waren an unserem Gerät nicht zu entdecken.

In der Hand liegen beide Galaxy-S7-Varianten gut, n allein durch die geringere Größe aber weiterhin das normale S7. Erwähnenswert: Die Glas-Rückseite der neuen Samsung-Smartphones sieht zwar edel aus, zieht Fingerabdrücke aber geradezu magisch an. Vor allem bei spiegelnden Farbvarianten - etwa Silber oder Gold - muss der Nutzer öfter zum Putztuch greifen.

Positiv sei angemerkt, dass Samsungs neue Top-Geräte trotz wasserfestem Gehäuse auf Dichtungen verzichten, also alle Anschlüsse gut zugänglich sind.

Android mit Samsung-Besonderheiten
Android kommt am Galaxy S7 in Version 6 zum Einsatz, allerdings hat Samsung das hauseigene TouchWiz-Interface darübergelegt. Wer Samsung-Smartphones gewöhnt ist, wird sich daran nicht stören, ein paar kleinere Eigenheiten - etwa die im Vergleich zum Android-Standard verkehrt angeordneten physischen und kapazitiven Bedienelemente - gibt es aber.

Einige vorinstallierte Programme - vor allem von Samsung selbst, Google und Microsoft - sind an Bord, auf unerwünschten Bloatware-Ballast verzichtet Samsung davon abgesehen aber.

Noch ein Wort zu den Besonderheiten des Galaxy S7 Edge: Wie schon der Vorgänger bietet es einige Benachrichtigungs- und Schnellstart-Funktionen auf seinem Edge-Display an, die durch einen Wisch von der Gehäusekante aufgerufen werden können. Das kann durchaus praktisch sein, wird aber nicht jedem Nutzer so wichtig sein, dass er hundert Euro Aufpreis für das futuristische Edge-Gerät zahlen will.

Fazit: Samsung hat beim Galaxy S7 (Edge) an bewährten Stärken des Vorgängers festgehalten und von den Nutzern gewünschte Features wie die Wasserfestigkeit und die Speicherkarten-Unterstützung des Galaxy S5 wieder zurückgebracht. Das Ergebnis dieser Vorgehensweise ist das derzeit wohl beste Android-Smartphone, das in vielerlei Hinsicht - etwa bei der extrem schnellen Kamera und der enormen Leistung des verbauten Chips - Maßstäbe setzt. Mit günstigstenfalls 700 Euro hat die neue Android-Referenz allerdings auch einen stolzen Preis, den wohl nicht jeder Benutzer zu bezahlen bereit ist.

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