RK alarmiert

Zustände wie vor 30 Jahren

Salzburg
01.03.2016 05:00

Die drastische notärztliche Unterversorgung in Salzburgs ländlichen Regionen bekommen zunehmend die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter des Roten Kreuzes zu spüren. Unter dem Engpass leidet vor allem die Gesundheitsversorgung in den Gemeinden im Tennengau. Und eine Lösung ist derzeit noch nicht in Sicht.

Das Hauptproblem liegt darin, dass es momentan in den Abendstunden und nachts nur zwei Notärzte für den gesamten Tennengau, die Stadt Salzburg und Teile des Flachgaus gibt. Das führt dazu, dass immer öfter nur Rettung ausrückt. Erschwerend kommt hinzu, dass das Krankenhaus Hallein ab 20 Uhr keine chirurgischen Fälle mehr aufnimmt, so dass Patienten nach Salzburg ins Spital gebracht werden müssen. Das sind Fahrtzeiten von bis zu einer halben Stunde.

Diese Situation ist nicht nur belastend für Patienten, sondern auch für die Mitarbeiter des Roten Kreuzes im Tennengau, die nachts immer häufiger ausrücken müssen. "Das sind Zustände wie vor 30 Jahren", stöhnt ein ehrenamtlicher Mitarbeiter. Wenn sich die Situation nicht bald ändert, dann werde er wohl seinen Dienst quittieren.

Das Problem ist dem zuständigen Landesrat Christian Stöckl bekannt. Er arbeitet derzeit fieberhaft an an einem neuen Konzept für einen flächendeckenden notärztlichen Dienst im Land.ANNA DOBLER Aber: "Es gibt einfach zu wenige Ärzte, die bereit sind, während der Nachtstunden notärztlichen Dienst zu versehen", erklärt er das Problem gegenüber der "Krone". Das liege aber primär daran, wirft Arzt und Gemeinderat Dr. Sebastian Huber (NEOS) ein, dass das Land notärztliche Dienste nicht entsprechend honoriere. Zwei Notärzte für rund 250.000 Salzburger Früher haben die Sprengel-Ärzte am Land, die eine notärztliche Ausbildung haben, diese Aufgabe auch außerhalb ihrer Ordinationszeiten übernommen, aber diese Dienste wurden abgeschafft. Seither sind zwei Notärzte für rund 250.000 Bürger im Dauereinsatz.

"Es braucht dringend eine eigene notärztliche Versorgung für den Tennengau", schaltet sich SPÖ-Landtagsabgeordneter Roland Meisl in die Diskussion ein. Sonst gehen die Sparmaßnahmen nicht nur zu Lasten der Freiwilligen, sondern vor allem der Gesundheit.

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