Bestätigt

Der Wolf wanderte von St. Gilgen bis Hintersee

Salzburg
18.02.2016 14:42

DNA-Analyse bestätigte: Es ist das selbe Tier wie 2014. Italien plant jetzt die ersten Abschüsse der Räuber.

AT-14M. So wird der Wolf, der sich im Jänner nachweislich in Hintersee aufhielt, nüchtern bezeichnet. "Jetzt haben DNA-Analysen eindeutig bestätigt, dass es sich um das selbe Tier handelt, das  im August und im September 2014 in St. Gilgen unterwegs war", bestätigt Landesveterinärdirektor Josef Schöchl gegenüber der "Krone".  2015 blieb dieses Exemplar vermutlich weiter im Gebiet, Hinweise gab es im Bereich Hoher Zinken und Postalm, die DNA-Analyse von dort ist allerdings unvollständig.

Seit 2009 immer wieder Wölfe bei uns unterwegs

Damit schließt sich der Kreis der Wolfsaufenthalte in Salzburg - zumindest vorerst. 2009 begann alles mit Hinweisen auf "Isegrim" im Lungau, damals wurde ein Fohlen gerissen. 2010 gab es  zwar keine weiteren eindeutigen Beweise, allerdings dürften sich Wölfe in Kärnten und der Steiermark im Grenzgebiet aufgehalten haben. 2012 war es  "Slavc", der nach Salzburg kam. Das Tier mit Sender war den Wissenschaftern bekannt, kam aus Slowenien und streifte einige Tage lang durch den Lungau. 2014, wie erwähnt, AT-14M in St. Gilgen nachgewiesen  und 2015 überschlagen sich die Ereignisse: Beim Kapruner Imbachhorn - dort konnte keine DNA gefunden werden - tappt ein Wolf in eine Fotofalle, in Filzmoos taucht AT-17M auf. Er ist über Vorarlberg und Bayern aus der Schweiz gekommen und zog weiter in die Steiermark, seit Oktober dann kein Lebenszeichen mehr von ihm. Und jetzt  der  "alte Bekannte" AT-M14 in der Region Hintersee.

Zäune und Hirtenhunde als sinnvoller Schutz?

Dr. Georg Rauer hat die Rückkehr der Wölfe nach Salzburg dokumentiert und stellt fest: "So, wie es aussieht, kommen die Tiere wieder  nach Österreich und damit auch nach Salzburg." Die Freude darüber hält sich -  milde ausgedrückt - vor allem bei den Landwirten und Almbauern in Grenzen. Nach dem jüngsten Aufenthalt in Hintersee wurde sogar ein Abschuss der Tiere gefordert. Das ist alleine vom Gesetz her unmöglich - bis auf ganz  wenige Ausnahmen. Rauer erklärt: "Erst wenn alle andere Maßnahmen nicht mehr helfen." Solche Schutzvorrichtungen für Herdentiere sind im 24-seitigen Leitfaden "Wolfsmanagement in Österreich" festgehalten. Dazu gehören: Verschiedene Arten von Zäunen, die Behirtung (auch mit Hunden) und eine Koppel, in der die Tiere übernachten. In kritischen Situation soll es ein Eingreifteam geben. Dessen Möglichkeiten: Die Wölfe verscheuchen, fangen, narkotisieren, mit Sender versehen, beobachten und andere.


Das alles scheint in Italien nicht gegriffen zu haben. Dort denkt die Regierung über den Abschuss mehrerer Exemplare nach, weil sie sich in den Apenninen zu stark vermehrt haben - so zumindest die Befürworter. Alleine in der Region Toskana sollen 600 Wölfe leben - von diesen Zahlen ist Österreich weit entfernt.  Die Entschädigungen in dieser Region betragen bis zu vier Millionen Euro in drei Jahren.


Von den Tierschutzorganisationen kommt  massiver Protest gegen das Töten der streng geschützten Tiere.

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