GR-Wahl: Kufstein

Sechs Männer rittern um Thron in Festungsstadt

Tirol
16.02.2016 09:28

In Kufstein, der zweitgrößten Stadt Tirols, buhlen am 28. Februar gleich sechs Kandidaten um den Bürgermeistersessel. Neben Andreas Falschlunger (Grüne), Horst Steiner (Bürgerliste) und Wolfgang Gessmann ("team 16") wollen vor allem Hannes Rauch (VP) und Walter Thaler (FPÖ/GKL) Amtsinhaber Martin Krumschnabel (Parteifreie) vom Thron stoßen. Der amtierende Bürgermeister von Rattenberg hat hingegen zwei Kontrahenten, in Wörgl wollen drei Herausforderer Hedi Wechner (SPÖ) vom Chefsessel stürzen und in Kramsach wettern drei Kandidaten um den Thron.

Die Flüchtlinge, der Verkehr sowie die Entwicklung der Stadt sind die beherrschenden Themen im Kufsteiner Wahlkampf. Acht Listen werben um die Gunst der 14.000 Wahlberechtigten. Mit der Liste "Für Kufstein" (SPÖ/Parteifreie) sowie der "Gemeinsamen Alternativen Liste" stellen nur zwei Gruppierungen keinen Bürgermeister-Kandidaten.

Amtierender Bürgermeister will auf Thron bleiben

BM Krumschnabel, der sich 2010 in der Stichwahl gegen Langzeitbürgermeister Herbert Marschitz (VP) durchsetzte, ist überzeugt, dass in seiner Amtszeit viel für die Stadt getan wurde. "Etwa im Bildungsbereich", betont der Stadtchef. Auch die Kommunalsteuer habe eine Rekordhöhe erreicht.

Stadtchef-Posten sehr begehrt

Doch der Bürgermeistersessel ist heiß umkämpft: In der traditionell blauen Stadt rechnet sich vor allem Walter Thaler gute Chancen aus. Er habe als "Vize" viele schwierige Entscheidungen treffen müssen, die "durch Befangenheit oder nicht gewollte Entscheidungen des Stadtchefs entstanden". Auch Hannes Rauch ist heiß aufs Amt. Er setzt auf seine Kontakte zu Land und Bund und findet, dass in der Stadt zu viel verwaltet und zu wenig entschieden wird. Horst Steiner verspricht, dass er als Pensionist den ganzen Tag zur Verfügung stehen würde und verweist auf seine Bürgernähe. Während Wolfgang Gessmann speziell mit dem Steuergeld besser umgehen möchte, würde Andreas Falschlunger die Jugend mehr einbinden und "die Autobahn einmal im Monat blockieren" .

--------------------------------------------------

Auswahl auch in Rattenberg groß

Nach dem Ableben von BM Franz Wurzenrainer, der im Mai 2014 im Alter von 60 Jahren verstarb, übernahm in Rattenberg Vize-BM Martin Götz (ÖVP) das Amt. Bei der Wahl wollen ihm dieses Gernot Edenstraßer ("Für Rattenbergs Zukunft") und Bernhard Freiberger (Unabhängige Bürgerliste von Rattenberg/FPÖ) streitig machen. Die Liste "Alternatives Bürgerforum Rattenberg" stellt keinen Bürgermeister-Kandidaten.

--------------------------------------------------

Drei Herausforderer wollen Frau von Chefsessel stürzen

Vor sechs Jahren setzte sich in Wörgl überraschend Hedi Wechner (SPÖ) in der Stichwahl gegen Langzeit-Stadtchef Arno Abler (ÖVP) durch. Mit nur drei Sitzen im 21-köpfigen Gemeinderat wurde es Wechner nicht immer leicht gemacht. Nun wollen drei Männer der Bürgermeisterin, die diesmal mit einer Namensliste ins Rennen geht, das Amt streitig machen. Die ÖVP verzichtet dafür sogar auf einen eigenen Kandidaten und schloss sich mit dem Team Wörgl von Vize-BM Andreas Taxacher und den "Jungen Wörglern" zusammen. Weitere Anwärter auf den Chefsessel: Mario Wiechenthaler (FPÖ) und Richard Götz (Grüne).

--------------------------------------------------

Sonnwendlift im Zentrum

Im November des Vorjahres übernahm Bernhard Zisterer in Kramsach das Amt, nachdem Manfred Stöger aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste. Bei der Wahl hat der Leiter der Betrugsgruppe im LKATirol mit Fritz Widmann ("Gemeinsam für Kramsach") und Josef Ascher (Grüne) zwei Konkurrenten. Die FPÖ - die vierte Liste - stellt keinen Bürgermeisterkandidaten. Das vorherrschende Thema, mit dem alle Listen bei den Wählen punkten wollen, ist die Revitalisierung des Sonnwendjochlifts.

--------------------------------------------------

Jungspunde und die "alten Hasen"

Während Bernhard Zisterer (Kramsach) erst seit Mitte November des Vorjahres und Martin Götz (Rattenberg) seit Juni 2014 regieren, haben einige Dorfchefs schon Jahre am Buckel: Rudolf Puecher (Brixlegg) ist über 27 Jahre, Herbert Rieder (Kirchbichl) 25 Jahre und Werner Entner (Münster) 24 Jahre im Amt.

--------------------------------------------------

Drei wollen nicht mehr regieren

Eines ist jetzt schon fix: In drei Gemeinden wird es neue Ortschefs geben. Rainer Silberberger (Wildschönau), Rupert Soder (Scheffau) und Helmut Oppacher (Rettenschöss) werden nämlich nicht mehr kandidieren. In Rettenschöss steht mit Georg Kitzbichler das neue Oberhaupt schon jetzt fest. Er ist der einzige Kandidat.

--------------------------------------------------

Zahlen, Daten, Fakten

  • Der Bezirk Kufstein mit 30 Gemeinden zählt gesamt 103.057 Einwohner.
  • 83.998 Personen sind wahlberechtigt. Die meisten davon natürlich in der Stadt Kufstein mit 14.054.
  • Von 64 Bürgermeisterkandidaten stellen sich drei Frauen der Wahl (Erl, Niederndorferberg & Wörgl).
  • 123 Listen treten an.
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele