"Krone"-Interview

Farewell Dear Ghost: Gesund größenwahnsinnig

Musik
14.02.2016 17:00

Bescheidenheit ist nicht die größte Eigenschaft der Grazer/Wiener-Combo Farewell Dear Ghost. Doch warum auch? Mit ihrer EP "Skin" beweist das einst Amadeus-nominierte FM4-Chartwunder eindrucksvoll, dass man auch als Band reüssieren kann und startet mit dem neuen, akustischen Kapitel in eine verheißungsvolle Zukunft. Bei Spritzwein und Mineral saßen Philipp Szalay, Philipp Prückl und Andreas Födinger, drei Viertel der pathosgeschwängerten Indie-Band, in Wien zusammen, um über Konzerterlebnisse in China, kultige Studios in Judendorf-Straßengel und die Liebe zu ausladenden Liveshows zu sprechen. Ganz unbescheiden natürlich!

(Bild: kmm)

"Krone": Philipp Szalay, Farewell Dear Ghost war anfangs ein Einzelprojekt von dir und wurde über die Jahre zur Band. Wie hat sich das entwickelt?
Philipp Szalay: 2013 habe ich das Projekt publik gemacht, aber da war das Debütalbum "We Colour The Night" schon fertig, an dem ich zwei Jahre lang schrieb. Ich habe also erst dann Leute gesucht, mit denen ich das live umsetzen kann. Es gab dazwischen immer wieder kleine Besetzungswechsel, aber Mai 2015 war quasi der Startschuss für das Bandprojekt.

"Krone": Die Ideen kann man im Bandgefüge natürlich nicht mehr zu 100 Prozent so durchsetzen, wie man es gerne hätte. Ist das Finden eines gemeinsamen Nenners dadurch schwierig?
Szalay: Ich glaube, dass wir manchmal zu demokratisch sind. (lacht) Es hat aber jeder von uns schon so viel Erfahrung durch andere Projekte, dass man weiß, dass man nicht zu stark auf seine Idee fixiert ist. Beim ersten Mal wäre ich extrem angefressen gewesen, hätte mir da jemand reingepfuscht, aber jetzt weiß auch ich, dass das Abbiegen in andere Richtungen alles interessanter und auch besser macht.
Philipp Prückl: Aus Reibung entsteht Neues, etwas, das vorher nicht passiert ist. Es ist alles spannender und interessanter, wenn man es zusammen macht.
Szalay: Es hat vielleicht ein einziges Mal ein Veto gegeben, aber ansonsten waren wir uns immer sehr schnell einig.
Andreas Födinger: Um jetzt die Brücke zu unserer EP "Skin" zu schlagen - es war unser erstes Versuchskaninchen, wie wir zu viert funktionieren. Wir können ein positives Fazit für uns herausziehen und haben jetzt quasi die Dampflok auf Schiene gebracht und von dort aus starten wir.
Prückl: Man musste natürlich auch schauen, ob man aus einem Einzelprojekt eine Band machen kann. Nicht nur vom musikalischen, sondern auch vom zwischenmenschlichen Standpunkt heraus. Jeder von uns ist mittlerweile erfahren genug um zu wissen, dass die Band vor einem selbst kommt. Mit 15 habe ich das natürlich auch noch anders gesehen. Es geht bei uns nicht um das einzelne Instrument, sondern um das Gesamtpaket. Es wird jede Meinung gehört, aber wenn einer mal alleine mit seiner Meinung dasteht, kann er sich der Masse auch unterordnen.
Szalay: Die Egos haben wir bislang sehr gut im Griff, das ist schon auch wichtig.

"Krone": Da der Name Farewell Dear Ghost eben als Einzelgedanke entstand - war es nie ein Thema, den Namen durch das Bandgefüge zu verändern? Etwa, weil mit der Ursprungsbezeichnung etwas zu Persönliches, Eigenes mitschwang?
Födinger: Wäre der Name verändert worden, hätte man vielleicht gewisse Ideale verraten. Wir waren aber vorher bereits die Liveband von Philipp, jetzt sind wir Fixmitglieder, also war das ohnehin ein natürlicher Prozess. Als Beobachter von außen finde ich es ja immer am besten, wenn bei einer Band ein Mitglied ausgetauscht wird, weil dadurch eine tolle neue Dynamik entsteht. Wir schauen natürlich, dass wir das vermeiden. (lacht) Aber die EP ist jetzt eben die nächste Phase und man entwickelt sich als Mensch genauso weiter - ganz ohne Personalveränderung. Als Band kann man durchaus mal ein total depressives Album aufnehmen, aber auch ein himmelhochjauchzendes. Der Name beinhaltet einfach alles, was wir ausstrahlen.
Prückl: Philipp hat mit seinem ersten Soloalbum schon ungefähr abgesteckt, was die Band aussagt, wie das Ganze optisch aussieht und einen Kosmos dafür erschaffen. Die Bausteine sind im Prinzip gleich geblieben, auch wenn wir natürlich noch besser und geiler werden wollen.

"Krone": Ihr habt gerade das Thema Gesamtpaket angeschnitten - ist so viel Mühe noch notwendig, in Zeiten des Streamens und Downloadens?
Födinger: Vielleicht ist die Gruppe der Menschen, die sich dafür interessieren kleiner, aber sie ist vorhanden. Ich selbst bin passionierter Plattensammler, finde Singles geil und kann auch eine Beziehung dazu aufbauen. Aber deshalb verurteilen wir natürlich niemanden, denn wir streamen auch alle. Wenn ich spazieren gehe, höre ich auch am iPod, ganz klar. Wenn du aktiv bei einem Konzert Geld für ein Produkt ausgibst, hast du nicht nur eine Verbindung, sondern eine richtige Beziehung dazu. Videos spielen natürlich eine riesengroße Rolle, weil Musik stark via YouTube konsumiert wird. Das Musikfernsehen ist heute eben YouTube und da kann sich jeder seinen eigenen Soundtrack zusammenstellen. Die Visualisierung zum Sound ist extrem wichtig und auch spannend, weil du dich dadurch mit anderen Professionen beschäftigst.
Prückl: Im Gegensatz zu früher überlegst du dir heute schon schnell, wie du einen Song auch videotechnisch umsetzen kannst. So wird das Ganze einfach größer.
Szalay: Es geht darum, seine Vision von der kreativen Arbeit auf allen Kanälen darzustellen. Die Songs sind die eine Sache, aber unsere Vision der Optik dazu bringt die Sache noch einmal auf eine andere, spannende Ebene. Ich würde mich einfach nicht darauf einschränken wollen, schlichtweg nur Akustisches zu veröffentlichen.

"Krone": Ein Musiker ist in gewisser Weise ja auch immer ein kleiner Nerd.
Prückl: Ja, aber ein coolerer. (lacht) Denn selbst wenn wir den ganzen Tag zuhause an Musik schrauben, gehen wir abends zu Konzerten und feiern - das machen IT-Nerds beispielsweise nicht.

"Krone": Ein Wort, ohne dem im Prinzip kein Review, kein Feature und keine Geschichte von und über euch auskommt, ist "Pathos". Könnt ihr euch damit identifizieren? Passt es wirklich so gut zum Sound der Band?
Szalay: Pathos kann natürlich etwas Gutes sein. Es geht darum, etwas groß zu machen. Wenn du frisch verliebt bist, ist es für dich auch wie das Geilste auf der ganzen Welt und so wollen wir uns auch als Band mit unserer Musik fühlen. Wenn wir zu viert auf der Bühne stehen, soll das Konzert nicht okay sein, sondern ein richtiges Erlebnis. Es geht darum, etwas größenwahnsinnig zu sein, aber in einem gesunden Ausmaß.
Födinger: Wir haben nicht von Anfang an überlegt, wie etwas auf die Leute wirkt. Uns hat es total gefallen, live zu spielen und wir wollen einfach eine gute Show machen. Das ist ein bisschen wie ein Rausch, auch wenn man dabei nicht alkoholisiert ist.
Szalay: Wenn ich einen auf Understatement machen will, dann brauche ich dafür nicht auf die Bühne zu gehen. Du bist dort der, der gegen alle Leute schaut und beobachtet wird - wir genießen schon das Bad in der Menge.

"Krone": Es gibt viele, oft sogar sehr bekannte Künstler, die sich mit den Freuden des Livespielens bis heute nicht haben anfreunden können…
Szalay: Das kann ich nicht verstehen. Ich kann nachvollziehen, dass man sich dort oben komisch fühlt, aber es ist toll. Ich finde die Interviews mit Matt Berninger von The National immer so interessant, wo er zugibt, dass er bei jedem Konzert auf der Bühne gleichzeitig drei Tode stirbt, aber gleichzeitig fordert er sich heraus und umarmt diese Atmosphäre. Man muss diese Energie aufsaugen und sich selbst damit pushen.
Födinger: Wir kommen alle von der Livefront, und für mich war das immer das Faszinierendste an der Musik.

"Krone": Ihr seid relativ schnell sehr gut in Deutschland angekommen und wart letztes Jahr gar für vier Konzerte in China unterwegs. Muss man als österreichische Band diese Umwege gehen, um bemerkt zu werden?
Födinger: Über China hoffentlich nicht bewusst, das wäre schon etwas weit. (lacht) In Österreich sind diese China-Auftritte schon etwas Besonderes, das merken wir auch in Interviews.
Szalay: Ich finde diese Gedankenspiele mit all den Umwegen gar nicht so gut. Es s klingen zu wollen. Ich würde das nicht auf eine gewisse Geografie beschränken. China ist halt logistisch etwas anderes, aber wenn statt Deutschland Brasilien am Plan steht, ist das auch okay.
Prückl: Mir war schon immer wurscht, wie wir in Österreich ankommen. Mir geht es darum, gute Musik zu machen, das ist mein wichtigster Anspruch.

"Krone": Wie reagiert chinesisches Publikum auf eine Band wie eure? Kennt man euch dort etwa?
Födinger: Jetzt schon, vorher nicht. (lacht) Die sozialen Netzwerke unterliegen dort der Zensur und ohne Internet kriegst du kaum was von draußen mit. Vorurteile und Vorbehalte waren seitens des chinesischen Publikums praktisch nicht existent. Wir wurden vom ersten Ton an gefeiert und die Musik wurde von den Leuten direkt aufgenommen und in Energie umgewandelt, die dann wieder zu uns zurückkam. Das war wirklich überraschend, dass hier niemand so eine Abwehrhaltung halte. In Wien ist das Phänomen, dass der durchschnittliche Konzertbesucher sehr bedacht darauf ist, nur ja cool auszusehen und nicht allzu viele Emotionen zu zeigen. Ich will jetzt keinesfalls das heimische Publikum beschmutzen, aber es dauert immer ziemlich lange, bis sich was regt.
Szalay: Mich hat diese Unmittelbarkeit dort so überrascht. Wir spielten mitten in Shanghai, wo 20 Millionen Menschen leben, und die 100 Anwesenden waren vom ersten Ton an sofort da. Daraus habe ich auch gelernt, dass dir 6.000 Zuseher nichts bringen, wenn dort keine Stimmung und Energie herrscht. Diese Reise war auf jeden Fall ein prägender Moment für die Band.

"Krone": Hat dieser prägende Moment auch aktiv auf eure neue EP "Skin" eingewirkt?
Födinger: Definitiv. Gerade den Mut zum Pathos und zur großen Geste haben wir hier gefunden. Wo andere vielleicht denken würden, etwas wäre zu eingängig oder cheesy haben wir einfach gesagt: "Scheiß drauf, ziehen wir das durch, wir finden's geil". Es geht uns darum, Grenzen zu öffnen. Die EP ist ja nur der Anfang.

"Krone": Gibt es vom Text her einen roten Faden, der sich durch die vier Songs der EP zieht?
Szalay: Ich schreibe nicht nach Konzepten. Es geht immer um Emotion und wie sie sich äußert. Meine Texte erzählen keine Geschichten, sondern beschreiben Gefühle. Das bietet jedem, die Möglichkeit, seine eigene Geschichte hinein zu interpretieren.

"Krone": Sind das sehr persönliche, aus dem eigenen Leben gegriffene Texte, oder erfindest du einfach nur gut?
Szalay: Teils, teils. Ich habe noch nie offen einen Moment beschrieben, aber natürlich finden persönliche Elemente ihren Platz.

"Krone": Was genau spiegelt das schöne Outdoor-Video zu eurer erfolgreichen Single "We Were Wild Once" wieder?
Szalay: Das war sehr spannend auf der Interpretationsebene. Der Regisseur des Videos, Manuel Johns, hat eben seine Variante der Thematik verfilmt und alles auf die Natur umgelegt. Das ist aber nur eine Auslegungsweise von dem Song, die sich gar nicht wirklich mit dem Text, sondern mit der Stimmung der Musik auseinandersetzt.
Prückl: Das ist generell etwas von Farewell Dear Ghost - es gibt keine knackige Geschichte mit Anfang, Pointe und Ende, sondern es gibt Gefühle, Stimmung, Mut. Du kannst den Song interpretieren als "früher war ich total arg drauf und jetzt bin ich zach", aber auch komplett anders. Das ist das Schöne an unseren Songs, es gibt keine einfache Lösung.
Szalay: Das mag ich generell an Kunst. Es gibt immer einen gewissen Grundgedanken, aber keine festgeschriebene Meinung.

"Krone": Spricht man von Musik mit Pathos, denkt man schnell an Bands wie Coldplay oder 30 Seconds To Mars. Sind das Bands wo ihr denkt, in die Richtung wollt ihr gehen?
Födinger: Wir wollen ja keiner Band direkt folgen - wer will schon Coldplay kopieren und wer will so eine Band hören? Es geht darum, Einflüsse zu holen, die nichts mit der Band zu tun haben, diese aber in unseren Kontext einzubauen. Ich begann etwa sehr stark Soul und Funk zu hören, finde Jamiroquai großartig, auch die Talking Heads sind genial. Wenn wir vier dann unsere Inspirationen verbinden, dann wird das Ergebnis hoffentlich nicht nach Coldplay, sondern nach Farewell Dear Ghost klingen. Ich verfolge den Weg mit Coldplay sehr aufmerksam und mit großer Spannung. Jetzt spielten sie in der Superbowl-Halftime-Show - viel mehr geht eigentlich nicht mehr. Sie bieten eine große Angriffsfläche, aber Chris Martin zelebriert die Liebe in einem Land, wo politisch gerade alles ins Gegenteil tendiert, und alle feiern mit. Ich finde einfach spannend, dass so etwas dort in der Form möglich ist.

"Krone": Coldplay sind auf jeden Fall eine Band mit einer Botschaft - strebt auch ihr so einen Status an?
Prückl: Auf jeden Fall, aber wir würden jetzt nicht meiner "Refugees Welcome"-Fahne auf die Bühne gehen. Die Emotionen und Inhalte, die man dem Publikum durch die Songs erzählen will, die transportiert man ja sowieso. Wir müssen uns auf keine Seite schlagen, es weiß ohnehin jeder, wo wir stehen. In gewissen politischen Fragen ist eine Band nicht mehr der richtige Ansprechpartner.
Födinger: Es ist trotzdem jede Band politisch. Wenn wir auf die Bühne gehen und die große Geste machen oder gewisse Songs singen, dann ist das auch schon ein Statement. Wir stehen eben für Liebe - für die wirkliche Liebe. (lacht)

"Krone": Aufgenommen habt ihr die EP unter anderem im malerischen steirischen Ort Judendorf-Straßengel, wo Opus-Legende Ewald Pfleger sein Studio hat. Sein Sohn Paul spielt auf eurem Album als Gast Klavier, doch wäre es nicht auch geschickt gewesen, Ewald Pfleger als Gastmusiker am Album zu haben -aus verkaufstechnischen Gründen durch das Name-Dropping?
Födinger: Opus kennt jeder, den Ewald "Sunny" Pfleger selbst wahrscheinlich nur die Insider.
Prückl: Das Studio ist wunderschön, aber uns wäre nicht in den Sinn gekommen, eine Kooperation zu starten, wir sind keine Feature-Band.
Födinger: Opus war in den 80er-Jahren - da war von uns noch nicht einmal jemand geboren, das ist einfach eine ganz andere Zeit.
Prückl: Opus ist eine Band aus Graz, die auf der ganzen Welt verstanden wird - das ist für mich extrem faszinierend. Wir singen Englisch, was hier und in Deutschland oft eine Hürde sein kann, aber dafür werden wir eben weltweit verstanden und können genauso dort spielen wie bei uns zuhause. Das interessiert mich auch mehr, als in Österreich von einer Szene gefeiert zu werden, die ohnehin ziemlich klein ist.
Födinger: Um zu deiner Frage zurück zu kommen - ist es für unsere Band wirklich cool, mit dem Opus-Gitarristen zu werben? Was hätte er bei uns beisteuern können? Natürlich ist das ein Wahnsinn, in einem Studio aufzunehmen, wo jemand goldene Schallplatten aus Kanada bekommen hat. Umgeben von Gold und Platin lässt es sich natürlich gut arbeiten und das könnte man auch als Ziel definieren. (lacht) Ich muss aber auch zugeben, dass ich abseits von "Live Is Life" von Opus keinen Song kenne. Okay, "Flyin' High", aber auch das nur feat. Falco.

"Krone": Wo eine EP entsteht, da gibt es später meist auch ein Album - wann darf man damit rechnen?
Födinger: Im Optimalfall 2016, realistisch gesehen eher 2017. (lacht)

"Krone": Welche Details könnt ihr dazu verraten? In welche Richtung wird das Album gehen?
Födinger: Derzeit sind wir am Ideen sichten und Demos aufnehmen und natürlich werden wir den Faden der EP aufnehmen, aber es wird dann doch in eine andere Richtung gehen. Die Identität der Band wird sich auf jeden Fall weiterentwickeln. Wir witerer, merkbarer Schritt nach vorne. Es ist auch cool, dass wir uns mit der EP bewiesen haben, dass wir etwas aufnehmen können und die Single "We Were Wild Once" auf tolles Feedback stieß und auch in den FM4-Charts vorne war. Der Weg ist auf jeden Fall der richtige und jetzt geht es darum, den Vogel abzuschießen.
Prückl: Die Voraussetzungen dafür sind jetzt da und nun müssen wir daran arbeiten. Von nix kommt nix, das ist uns allen klar und wir wissen, dass bei uns viel drinnen ist und es wäre schade, wenn wir nicht alles dafür geben würden.

"Krone": Im April seid ihr in sechs verschiedenen Ländern mit der Indie-Band Nada Surf unterwegs - ist das für euch ein passendes Package?
Prückl: Ich glaube, dass das für Nada Surf ein bisschen schwierig wird. (lacht)
Szalay: Das macht es aber interessant. Wenn ich auf Konzerte gehe, will ich auch nicht die kleine Ausgabe des Mainacts hören, sondern etwas Neues entdecken und genau in dieser Position befinden wir uns. Außerdem finde ich es schon cool, wenn sich die ganze Thematik ein bisschen reibt.
Födinger: Der Altersunterschied ist natürlich gegeben. Mich interessiert ja auch, wie die so eine längere Tour wegstecken, auch körperlich. (lacht)
Prückl: Wir sind keine Band, die jetzt auf Biegen und Brechen versucht, eine verschrobene politische Message weiterzutragen, sondern wir gehen auf die Bühne, um eine gute Zeit für den Raum zu erschaffen.

"Krone": Abschließend - wie steht ihr eigentlich zur aktuell wieder aufgeflammten Diskussionen, um die Musikquote österreichischer Künstler auf Hitradio Ö3?
Födinger: Die Frage habe ich eigentlich erwartet und deshalb habe ich auch drüber nachgedacht, im Vorfeld. (lacht) Mir ist es ganz ehrlich wurscht. Wenn die Musik scheiße ist, ist sie scheiße - egal ob Ö3 jetzt 80 oder nur zehn Prozent dieser Musik spielt.

"Krone": Es geht auch um die Grundfrage - muss etwas gespielt werden, nur weil es einen rot-weiß-roten Schleier trägt?
Prückl: Wenn etwas richtig gut ist, gibt es mittlerweile eh mehr Chancen und mehr Airplay. Ich bin mir nicht sicher, ob es für alle Bands überhaupt gut wäre, auf Ö3 gespielt zu werden. Will man aber längerfristig einen Ruf aufbauen oder kurzfristig leiwand sein? Diese Überlegung muss man halt machen. Die Aussage des Ö3-Chefs, dass die Quote schlechter wird, weil österreichische Musik läuft, ist leider sehr peinlich.
Szalay: Ö3 ist ein Formatradio, die machen ihr Programm ja nicht mal selber.
Födinger: Deshalb ist es gut, dass es FM4 gibt, denn hier ist der österreichische Content gegeben, auch wenn ich nicht weiß, wie die Quoten sind. Die Brücke zwischen international und national wird dort gut geschlagen. Ö3 ist mir einfach wurscht und wir möchten nicht drauf gespielt werden, nur weil wir Österreicher sind.
Prückl: Wir haben mit Österreich gar nichts am Hut, außer dass wir eben zufällig hier wohnen.

Farewell Dear Ghost sind nun als erstes mit Nada Surf auf großer Europa-Tour, während der sie am 20. April auch im Wiener WUK Halt machen. Die offizielle EP-Releaseshow findet am 23. April in Graz statt und fix gebucht sind die Indie-Helden auch am 2. September für das Nuke Festival am Grazer Messegelände. Alle Infos und Tickets erhalten Sie unter der Homepage der Band.

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