Kitzbühel-Slalom

Kristoffersen “fliegt” zum Sieg! Hirscher Zweiter

Sport
24.01.2016 15:44

Henrik Kristoffersen eroberte am Sonntag mit einem Höllenritt im zweiten Lauf noch den Sieg beim Slalom in Kitzbühel. Den ersten Durchang hatte der Norweger völlig verpatzt und nur auf Rang zwölf beendet. Marcel Hirscher verpasste Platz eins nur um drei Hundertstel und wurde Zweiter. Der Halbzeitführende Fritz Dopfer (+0,45 Sekunden) aus Deutschland belegte Platz drei. Im Video oben sehen Sie die Finalläufe von Kristoffersen und Hirscher.

Neben Hirscher landeten aus dem ÖSV-Team auch noch der Vorarlberger Christian Hirschbühl als Siebenter und der Kärntner Marco Schwarz als Neunter in den Top Ten. Im Gesamt-Weltcup reduzierte Titelverteidiger Hirscher seinen Rückstand auf den noch führenden Norweger Aksel Lund Svindal (916 Punkte), für den die Saison aber nach seinem Sturz in der Kitzbühel-Abfahrt wegen einer schweren Knieverletzung vorzeitig zu Ende ist, auf 27 Zähler. Hirscher hat nun 889 Punkte auf dem Konto, Kristoffersen nach seinem bereits fünften Saisonsieg (alle im Slalom) als Dritter 771.

Kristoffersens "coolster Sieg"
"Es ist unglaublich, vielleicht der coolste Sieg in meinem Leben", jubelte Kristoffersen nach seinem fünften Saisonsieg, die er alle im Slalom eingefahren hat. Der 21-Jährige gewann nun en suite die Klassiker in Adelboden, Wengen und Kitzbühel.

Im ersten Durchgang waren die Athleten nach einem Abflug des Italieners Giuliano Razzoli auf der gnadenlosen Eispiste gewarnt gewesen. Dass gleich der erste Läufer mit dem Hubschrauber abtransportiert werden musste, ließ die von den schweren Stürzen in der Abfahrt leidgeprüften Skifans erschaudern. Der Olympiasieger von 2010 erlitt einen Kreuzbandriss im linken Knie.

Hirscher brachte eine durchwachsene Fahrt ins Ziel, bei der ominösen Welle gleich zu Beginn hatte es ihn ausgehoben, später brach sein rechter Stock. Der Rückstand von 34/100 Sekunden als Vierter auf Halbzeitleader Dopfer hielt sich aber in Grenzen.

Hirscher "reicht es mit den Hundertsteln"
"Ich bin super happy, das war ein hartes Stück Arbeit. Henrik ist in einer unbestechlichen Form, aber schon langsam reicht es mit den Hundertsteln", sagte Hirscher, der erleichtert war, nach den Ausfällen im Spezialslalom von Wengen und Kombislalom von Kitzbühel wieder ins Ziel gekommen zu sein.

Christian Hirschbühl zeigte mit Startnummer 59 auf und errang als Siebenter seine ersten Slalom-Weltcuppunkte. "Das war an der Zeit, ich bin sehr zufrieden. Als ich die Leute gehört habe, hat mich das noch einmal extra angespornt", sagte der 25-jährige Vorarlberger. "Ich habe das Herz in die Hand genommen, und es war recht gut da herunter."

Auf dem bravourösen dritten Halbzeitrang lag Schwarz, der mit den "brutalen Wellen" gut zurechtgekommen war. "Daheim zu fahren, ist schon was ganz Cooles", sagte der 20-jährige Kärntner, den 60 Leute aus der Heimat live am Ganslernhang anfeuerten. Im Finale patzte er und fiel auf den neunten Platz zurück, was nach dem dritten Rang im Madonna-Slalom im Dezember aber das zweitbeste Karriereergebnis bedeutete.

"Die Schneid hat es mir im zweiten nicht abgekauft, ich habe einen blöden Fehler gemacht, wo es bergauf gegangen ist. Da habe ich ein besseres Resultat verspielt. Es ist brutal geil, hier zu fahren", meinte Schwarz dennoch zufrieden.

Feller out: "Das ist scheiße"
Kein Resultat gab es für den Halbzeitsiebenten Manuel Feller, der im ersten Lauf "nicht komplett am Limit" gefahren war, weil dies bei den "giftigen Wellen" nicht möglich gewesen sei. Von der "unglaublichen Stimmung" ließ er sich anstecken. "Am Start habe ich meine Taktik noch nicht ganz gewusst, doch beim ersten Tor habe ich die Leute gehört, und mir gesagt, scheiß drauf, jetzt geht's dahin", sagte der Tiroler.

Für das Finale gab es dann nur noch "volle Attacke", Feller stieg sich jedoch selbst auf den Ski und schied aus. "Es gibt nur ein Wort dafür, das ist scheiße. Die Enttäuschung ist riesengroß, vor allem, dass das in Kitzbühel passiert. Aber ich werde noch viele Hahnenkammrennen fahren. Ich weiß, dass ich schnell bin, aber ich will die Ergebnisse auch mal ins Ziel bringen", betonte das Supertalent.

Ergebnis des Slaloms:
1. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:43,96 Minuten
2. Marcel Hirscher (AUT) 1:43,99 +0,03
3. Fritz Dopfer (GER) 1:44,41 +0,45
4. Mattias Hargin (SWE) 1:44,75 +0,79
5. Patrick Thaler (ITA) 1:45,21 +1,25
6. Jonathan Nordbotten (NOR) 1:45,44 +1,48
7. Felix Neureuther (GER) 1:45,52 +1,56
7. Christian Hirschbühl (AUT) 1:45,52 +1,56
9. Marco Schwarz (AUT) 1:45,57 +1,61

10. Manfred Mölgg (ITA) 1:45,77 +1,81
11. David Chodounsky (USA) 1:45,94 +1,98
12. Jean-Baptiste Grange (FRA) 1:46,01 +2,05
13. Stefano Gross (ITA) 1:46,16 +2,20
14. Trevor Philp (CAN) 1:46,31 +2,35
15. Andre Myhrer (SWE) 1:46,33 +2,37
16. Anton Lahdenperä (SWE) 1:46,55 +2,59
17. Julien Lizeroux (FRA) 1:46,58 +2,62
18. Stefan Luitz (GER) 1:46,81 +2,85
19. Michael Ankeny (USA) 1:46,93 +2,97
20. Adam Zampa (SVK)* 1:55,34 +11,38
21. Tim Kelley (USA)* 2:04,80 +20,84
22. Dominik Stehle (GER)* 2:12,11 +28,15

* In der Wertung, aber keine Weltcup-Punkte wegen zu großen Zeitrückstands

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Dominik Raschner, Reinfried Herbst, Marc Digruber (alle AUT), Giuliano Razzoli (ITA), Victor Muffat-Jeandet, Alexis Pinturault (beide FRA), Axel Bäck, Jens Byggmark (beide SWE)

Disqualifiziert im 1. Durchgang u.a.: Wolfgang Hörl (AUT), Ted Ligety (USA)

U.a. nicht für den zweiten Durchgang der Top 30 qualifiziert: Michael Matt (AUT/34.)

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Manuel Feller (AUT), Sebastian-Foss Solevaag (NOR), Alexander Choroschilow (RUS), Espen Lysdahl (NOR), Robin Buffet (FRA), David Ryding (GBR), Daniel Yule (SUI)

Disqualifiziert im 2. Durchgang: Linus Strasser (GER)

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(Bild: KMM)



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