Weltbank-Bericht:

Drei von fünf Menschen haben keinen Internetzugang

Web
14.01.2016 09:39

Mehr als vier Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zum Internet. Dies sind fast 60 Prozent der Weltbevölkerung, wie die Weltbank in Washington mitteilte. Da das Internet vor allem in den reichen Ländern zur Verfügung stehe, entstehe eine "digitale Kluft", erklärte die Organisation.

In Indien leben demnach mit 1,1 Milliarden die meisten Menschen ohne Internet, in China sind es 755 Millionen und in Indonesien 213 Millionen. Rund um den Globus sind es 4,2 Milliarden Menschen.

Die Kluft wird einem Weltbank-Bericht zufolge noch größer, wenn es um das schnelle Breitband-Internet geht. Davon profitierten weltweit lediglich 1,1 Milliarden Menschen und damit weniger als 15 Prozent der Weltbevölkerung.

"Wir müssen verhindern, dass eine neue sozial benachteiligte Klasse entsteht", warnte der Chefökonom der Weltbank, Kaushik Basu, in dem Bericht "Die Dividende der Informationstechnologie".

Auch arme Regionen profitieren von IT
Gleichzeitig verweist die Weltbank darauf, dass auch Menschen in armen Regionen inzwischen von den technologischen Entwicklungen profitieren. Sieben von zehn Haushalten, die zu den ärmsten 20 Prozent der Weltbevölkerung gehören, hätten ein Mobiltelefon. "Diese Haushalte kommen leichter an ein Handy als an Toiletten oder sauberes Wasser", erklärte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim.

Die Zahl der Internetnutzer erhöhte sich weltweit binnen zehn Jahren um mehr als das Dreifache. Von einer Milliarde im Jahr 2005 stieg sie bis Ende 2015 auf 3,2 Milliarden.

Internet hat als Wirtschaftsmotor enttäuscht
Die wirtschaftlichen Folgen der digitalen Revolution seien für einkommensschwächere Länder aber weniger bedeutend gewesen als erhofft, bedauert die Weltbank. Die Auswirkungen auf die weltweite Produktivität sowie die Möglichkeiten für die arme Bevölkerung und die Mittelklasse seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben, heißt es in dem Bericht.

Auf dem Arbeitsmarkt habe es einige negative Effekte gegeben, da die digitalen Jobs höhere Kompetenzen erforderten und Routineaufgaben abnähmen. Dadurch konkurrierten viele Arbeitnehmer um schlecht bezahlte Jobs.

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