iPhone als Schlüssel

Mercedes E-Klasse bekommt revolutionäres Cockpit

Motor
07.01.2016 15:16

Touchscreen, Knopferlflut, Drehdrücksteller oder doch Touchpad? Künftig gibt es eine neue Art der Fahrzeugbedienung - und die präsentiert Mercedes in der neuen E-Klasse vorab auf der Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas. Und die Stuttgarter verhindern auch ausgebeulte Hosentaschen.

(Bild: kmm)

Dort muss nämlich kein Autoschlüssel mehr verstaut werden - seinen Job übernimmt in der E-Klasse schlicht das Smartphone. Und legt man es auf die Mittelkonsole, wird es dort (wenn es die Funktion unterstützt - iPhones können das nicht) auch induktiv geladen.

Daumen-Touch-Pads am Lenkrad steuern alles
Revolutionär ist das neue Bediensystem. Im Mittelpunkt steht ein zentrales Display, das wie ein in die Länge gezogenes iPad aussieht. Bedient wird es durch Wischbewegungen, allerdings nicht auf dem Monitor selbst, sondern mit Hilfe von zwei daumengroßen Feldern in der Mittelstrebe des Lenkrads. Damit ist die E-Klasse das erste Auto mit diesen sogenannten "Touch Control Buttons". "Mit der zunehmenden Vernetzung unserer Fahrzeuge gewinnen die Bedienung und Visualisierung aller Funktionen eine immer größere Bedeutung", begründet Entwicklungsvorstand Thomas Weber die Umgestaltung des Armaturenbretts. Wichtigste Voraussetzung ist die hohe Auflösung. Mit 1.920x720 Pixeln kann es der E-Klasse-Monitor durchaus mit HD-Fernsehern aufnehmen.

Schon das Navi ist eine Besonderheit
"Damit sind Darstellungen und Animationen möglich, die ein völlig neues Erlebnis bieten", sagt Weber. Beispiele sind bewegte Grafiken, die die Funktionsweise der einzelnen Fahrprogramme wie Sport, Comfort oder Economy verdeutlichen. Oder die bisher nie gekannte Schärfe der Karten des Navigationssystems. Weber verweist auf den Kauf der Karten-App von Nokia durch eine Gemeinschaftsaktion mit Audi und BMW. "Das schafft die Voraussetzung für detailgenaue Karten, die viele zusätzliche Funktionen ermöglichen."

Künftige E-Klasse-Fahrer können selbst entscheiden, wie sie auf dem linken Teil des Monitors, der direkt hinter dem Lenkrad liegt, informiert werden wollen. Die klassische Anzeige bringt die vertrauten Rundinstrumente zumindest optisch ins neue, digitale Leben zurück. Gewählt werden kann aber auch eine spezielle Sporteinstellung oder der Modus "Progressive". Dann wird zum Beispiel ein runder Kartenausschnitt mit der aktuellen Position direkt ins Sichtfeld des Fahrers projiziert. Porsche-Fahrer kennen das schon, wenn auch nicht in so geschärfter Auflösung.

Durch die kleinen Felder am Lenkrad können sich die Nutzer durch die zahlreichen Programme scrollen. Auch durch das Infotainment, dass in der zukünftigen E-Klasse noch mehr Vielfalt bieten wird. Dabei ist alles mit dem Mercedes-eigenen System "Mercedes Me" vernetzt. Es liefert per Internet auch die Daten für Zusatzinformationen auf dem Navigationsbildschirm. Da erscheinen zum Beispiel die Spritpreise der nächstgelegenen Tankstellen oder die Zahl der freien Plätze in den Parkhäusern rund um die eigenen Standort.

Christoph Hartung, der die Vernetzungsabteilung leitet, kündigt den weiteren Ausbau des Systems an, das mit einer Art "Cloud" verbunden ist. So wird der Fahrer nach dem Aussteigen gewarnt, wenn er das Abschließen vergessen hat oder das Schiebedach noch geöffnet ist. Auch der Standort des Fahrzeuges kann per App erfragt werden. "Dann kann man zum Beispiel in einer fremden Stadt den Ort wiederfinden, an dem das Auto geparkt hat", sagt Hartung. "Auch haben wir schon viele Fahrzeuge nach einem Diebstahl wieder entdecken und dem Fahrer praktisch wiederbeschaffen können".

Teil des E-Klasse-Cockpits ist auch eine 15,2 x 9 Zentimeter große Fläche in der Mittelkonsole. Wird das Handy dort platziert, kann es je nach Ausstattung des Geräts kabellos aufgeladen werden und mit der Fahrzeugantenne verbunden werden. Die Technik wird auch dafür genutzt, das eigene Smartphone als Autoschlüssel zu nutzen. Die E-Klasse kann dann per Handy geöffnet, geschlossen oder auch gestartet werden.

Aus dem Video-Archiv: Erster selbstfahrender Mercedes in Linz unterwegs

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(Bild: kmm)



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