Kampf gegen IS

Deutsche Linken-Chefin nennt Luftangriffe “Terror”

Ausland
28.12.2015 07:05

Die Fraktionschefin der deutschen Linkspartei, Sahra Wagenknecht, hat die von der Bundeswehr unterstützten Luftangriffe in Syrien mit den Terroranschlägen in Paris verglichen. "Natürlich ist es kein geringeres Verbrechen, unschuldige Zivilisten in Syrien mit Bomben zu ermorden, als in Pariser Restaurants und Konzerthäusern um sich zu schießen", sagte sie in einem dpa-Interview. "Das eine ist individueller, das andere staatlich verantworteter Terror."

Bei den Pariser Anschlägen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) auf einen Konzertsaal, mehrere Cafés und Restaurants sowie vor dem Fußballstadion Stade de France waren am 13. November 130 Menschen getötet worden.

Als Reaktion darauf begann Frankreich Luftangriffe auf den IS in Syrien und bat die EU-Verbündeten um Unterstützung. Die deutsche Bundeswehr beteiligt sich mit einem Tankflugzeug und einer Fregatte zum Schutz eines französischen Flugzeugträgers. Im Jänner sollen deutsche "Tornado"-Aufklärungsflugzeuge hinzukommen.

Hunderte zivile Opfer
Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben seit Beginn der US-geführten internationalen Luftangriffe auf syrische IS-Stellungen im September 2015 mindestens 299 Zivilisten, unter ihnen 81 Kinder.

Im Irak konnten die Streitkräfte den IS allerdings zuletzt deutlich in die Defensive drängen. Nach tagelangen Kämpfen konnte die irakische Armee nach eigenen Angaben die Provinzhauptstadt Ramadi vom IS zurückerobern.

Afghanistan: Vier IS-Kämpfer enthauptet
In Afghanistan wurden vier IS-Kämpfer in der Provinz Nangarhar an der Grenze zu Pakistan von Milizionären eines einflussreichen afghanischen Abgeordneten enthauptet. Die Milizionäre, die Vize-Parlamentspräsident Haji Zahir die Treue halten, kämpfen seit Wochen gegen IS-Anhänger. Vize-Parlamentspräsident Zahir sagte, die getöteten IS-Kämpfer hätten zuvor vier seiner Kämpfer gefangen genommen und enthauptet, weshalb seine Männer sich gerächt hätten. "Im Krieg werden keine Süßigkeiten verteilt", sagte der Politiker. "Menschen sterben."

Nach der Enthauptung stellten Zahirs Kämpfer die abgetrennten Köpfe auf Steinhaufen entlang einer Hauptstraße im Bezirk Ashin aus, wie Bezirksvertreter sagten. Der Bezirkschef Haji Ghaleb verurteilte die Tat. "Wenn sie Kriminelle waren, hätten sie von der Justiz bestraft werden sollen, nicht durch Selbstjustiz", sagte er. "Dieser barbarische Vorfall hätte nicht geschehen dürfen."

Aus dem Video-Archiv: Deutscher Bundestag beschloss Anti-IS-Einsatz

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