Rassistisches Motiv

Brite plante Ermordung der Thronfolger – Haft!

Ausland
22.12.2015 22:27

Ein 37-jähriger Brite muss für unbestimmte Zeit ins Gefängnis, weil er Anschläge auf die britischen Thronfolger geplant haben soll. Der rothaarige Mann wollte die Prinzen Charles (67) und William (33) aus dem Weg räumen, damit der ebenfalls rothaarige Prinz Harry (31) neues Oberhaupt wird. Der offenbar psychisch kranke Mann wurde im Juni des Vorjahres festgenommen, am Dienstag fällte ein Londoner Gericht das endgültige Urteil.

Bereits im September hatte eine Jury den Briten für schuldig befunden, einen Terroranschlag geplant zu haben. Nun verhängte das Gericht die Strafe für den 37-Jährigen aus der britischen Stadt Southampton. Gesetze zum Umgang mit psychisch Kranken erlauben es, den Mann für unbestimmte Zeit einzusperren.

Rassistische Fantasien
Der Mann hatte rassistische Fantasien, fühlte sich wegen seiner Haarfarbe ausgeschlossen und sann auf Rache. Dann machte er Ernst: Im Internet kaufte er Zutaten für ein tödliches Gift und hortete Atemschutzmasken, Latexhandschuhe, Plastikspritzen und Trichter. "Ich will kein Serienmörder sein", hielt er in seinem Tagebuch fest, "ich bin eher eine Art Anders Breivik." Der rechtsextreme Terrorist Breivik hatte 2011 in Nordwegen 77 Menschen getötet, hauptsächlich Teilnehmer eines sozialistischen Zeltlagers auf einer Insel nahe Oslo.

"Charles eine Kugel in den Kopf jagen"
Der Brite hatte andere Opfer im Sinn: "Eine gute Position einnehmen und Charles eine Kugel in den Kopf jagen", schrieb er. "Ich würde mein Leben für diesen Schuss opfern. Charles und William töten, und Harry wird König. Die Tyrannen töten."

Halbbruder verständigte Polizei
Es war sein Halbbruder, der dem Möchtegern-Attentäter auf die Schliche kam. Im Zimmer des 37-Jährigen im gemeinsamen Zuhause in Southampton entdeckte er Chemikalien und rassistische Texte. Am 3. Juni des Vorjahres wurde der Mann festgenommen. Handschriftliche Kopien von Internet-Texten wie dem "Handbuch für Terroristen" und Anleitungen zum Giftmischen und zum Bau von Bomben reichten der Jury als Beweis.

Brite fühlte sich ausgeschlossen
Was war das Motiv des Angeklagten? Er habe sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt gefühlt, weil er weiß und rothaarig sei, hieß es während des Prozesses. Dazu habe er an Depression und Angststörungen gelitten. Die Staatsanwältin hatte aber auch betont, wie deutlich er seinen Hass auf "Nicht-Arier" artikuliert habe. Das "übertriebene Selbstmitleid" des Angeklagten habe sein eigenes Leben und das seiner Familie elend gemacht, sagte Richter John Bevan. Seine Ansichten seien "abscheulich für klar denkende Menschen".

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