"Plan durchkreuzt"

Erneut Anschlag in Frankreich vereitelt

Ausland
22.12.2015 19:11

Der französische Geheimdienst hat erneut einen Anschlag in Frankreich vereitelt. Wie Innenminister Bernard Cazeneuve am Dienstag im Rahmen einer Rede vor Polizisten mitteilte, wurden bereits am vergangenen Samstag zwei junge Männer festgenommen, die eine Attacke auf "Vertreter der Staatsgewalt" nahe der Stadt Orleans geplant hatten. Der Inlandsgeheimdienst DGSI habe die Pläne aber durchkreuzt.

Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich laut Cazeneuve um zwei Franzosen im Alter von 20 und 24 Jahren. Der 24-Jährige war polizeibekannt. Nach Angaben aus Polizeikreisen haben die beiden jungen Männer marokkanische und togoische Wurzeln.

Beide Verdächtigen sollen Kontakt zu einem französischen Dschihadisten in Syrien gehabt haben. Ob er der Auftraggeber des Attentats war, sei aber noch unklar. Einer der beiden Verdächtigen habe die Anschlagspläne gestanden. Sie richteten sich demnach gegen Soldaten, Polizisten und andere "Vertreter des Staates".

Im Visier von Extremisten
Frankreich ist schon seit Jahren im Visier von Islamisten, unter anderem wegen seiner Militäreinsätze in Mali und gegen den Islamischen Staat. Beim schwersten Anschlag in der Geschichte Frankreichs hatten Islamisten am 13. November bei nahezu gleichzeitigen Attacken auf die Konzerthalle Bataclan, eine Reihe von Bars und Restaurants und die Fußballarena Stade de France in Paris 130 Menschen getötet und rund 350 weitere verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich der IS.

Immer wieder hatten Islamisten in Frankreich auch Soldaten attackiert. So erschoss der Islamist Mohamed Merah im März 2012 in Südfrankreich drei Soldaten, bevor er drei Schüler und einen Lehrer einer jüdischen Schule ermordete.

Kirchen zu Weihnachten besonders gesichert
Mit Blick auf die Weihnachtstage will Frankreich besonders strikte Sicherheitsregeln für Kirchen und Gotteshäuser durchsetzen. "Es wird alles getan, damit die Sicherheit gewährleistet ist", so der Innenminister am Dienstag. Die Präfekturen sollten in enger Abstimmung mit lokalen Vertretern der Religionen die Sicherheitsvorkehrungen festlegen. Ähnlich wie bei anderen Veranstaltungen werden unter anderem Kontrollen an den Eingängen empfohlen.

Bereits nach den Anschlägen auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" und einen koscheren Supermarkt in Paris im Jänner war die Sicherheit vor zahlreichen religiösen Einrichtungen in Frankreich teils drastisch erhöht und die Präsenz von Polizei und Militär verstärkt worden.

Aus dem Video-Archiv (18.11.): Razzia gegen Paris-Drahtzieher

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