Mit Top-Raumkonzept

Honda HR-V: 4 Türen, aber fast ein SUV-Coupéchen

Motor
08.12.2015 17:25
Dass Honda SUV kann, haben die Japaner mit dem global gesehen äußerst erfolgreichen CR-V hinreichend gezeigt. Nun schauen sie nicht länger tatenlos zu, wie das Segment eine Klasse drunter vor sich hin boomt und bringen den HR-V auf den Markt. Der schaut wie ein kleiner, gestraffter, sehr schnittiger CR-V aus und übernimmt auch einige Qualitäten von ihm- aber nicht alle.
(Bild: kmm)

Wie der große Bruder bietet der Honda HR-V "Magic Seats" und richtig viel Platz. Man öffnet den Kofferraum, denkt sich "wow, ganz schön groß" - um dann erst das Fach unterm Boden zu entdecken. 470 Liter sind das. Die genialen Rücksitze senken sich ab, wenn man sie nach vorn klappt, was wiederum eine 1,84 m lange, ebene Fläche ergibt, auf der 1533 Liter verstaubar sind. Klappt man auch noch den Beifahrersitz um, kann man 2,44 m lange Pakete transportieren.

Einzigartig (wie in Honda CR-Vund Jazz) ist die Möglichkeit, die Rücksitzflächen wie Kinositze hochzuklappen. Jedenfalls ist das Platzangebot sicher eines der Hauptargumente, wenn man den HR-V mit seinen rund 35 Konkurrenten von Mazda CX-3 bis Opel Mokka vergleicht.

Allradantrieb ist es jedenfalls nicht. Der wird in dieser Klasse eher selten angeboten, und auch der HR-V treibt nur die Vorderräder an. Wahlweise mit einem 130-PS-Benziner oder- wie im Testwagen - einem 120-PS-Diesel. Der überzeugt schon im CR-V mit kraftvoller Sparsamkeit. Mit 300 Nm ab 2000/min. beschleunigt der handgeschaltete Honda HR-V in glatt zehn Sekunden auf 100 km/h und kommt im Gegenzug mit nur 5,5 l/100 km aus. Alternativ wird eine eigentlich stufenlose CVT-Automatik angeboten, die aber sieben Schaltstufen simuliert. Der Vierzylinder-Diesel ist gut gedämmt, das Fahrwerk gut gedämpft und auf einen angenehmen Kompromiss aus Komfort und Sport getrimmt.

Letzteres gilt auch für die Karosserie. Die Dachlinie macht einen auf Coupé, die hinteren Türgriffe sind versteckt, wodurch sich der Eindruck eines SUV-Coupés verstärkt. Im Innenraum ist man trotzdem gemütlicher untergebracht als in manchem Konkurrenten. Vorne sitzt man (weil der Tank unter den Sitzen liegt) relativ hoch, kann also ungewöhnlich komfortabel einsteigen. Die Sitzposition ist angenehm, lediglich der aufgestellte Fuß findet keine Stellfläche - aber so fahren wohl die Wenigsten.

Die Beinfreiheit hinten ist vorbildlich, der Zustieg so leicht wie nirgendwo sonst in der Klasse, weil unter den "Magic Seats" viel Raum ist. Das optionale Glaspanoramadach schränkt die Kopffreiheit minimal ein, die Frisur kann aber ähnlich hoch toupiert sein wie im Siebener-BMW.

Die Bedienung im Honda ist quantensprungmäßig besser als in vielen früheren Hondas, das Navi ist top. Lediglich der Bordcomputer dürfte ein wenig intuitiver zu bedienen sein. Ansprechend ist auch das Design des Innenraums samt dem Materialmix. Nur bei der breiten Dreifach-Lüftungsauslassleiste vor dem Beifahrer dürfte der Designer gern nochmal drübergehen.

Elektronisch aufgerüstet hat Honda bei den Assistenten. Immer an Bord sind nun ein City-Notbremssystem sowie eine automatische Feststellbremse, auf Wunsch kommen Kollisionswarner, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und automatisches Fernlicht dazu. Außerdem offeriert Honda einen Geschwindigkeitsbegrenzer, der die Informationen aus der Verkehrszeichenerkennung nutzt und akustisch warnt, wenn die eingestellte Geschwindigkeit zu hoch für den gefahrenen Straßenabschnitt ist.

Unterm Strich
Bei 21.000 Euro geht's los beim Honda HR-V, der Diesel kostet 2000 Euro mehr. In jedem Fall dabei sind Klimaautomatik und Magic Seats, außerdem Tempomat, Limiter, Bluetooth und Berganfahrhilfe. Es gibt also keinen zwingenden Grund, zu den teureren Versionen zu greifen. Allerdings fühle ich mich im 28.000 Euro teuren "Executive" so aufgehoben, dass ich nur auf wenige der Annehmlichkeiten verzichten möchte. Aber anders als bei manchen Konkurrenten ist der Einstiegspreis kein unkaufbares Lockangebot - und überhaupt bietet der Honda HHR-V mit seinem SUVpé-artigen Auftritt viel Auto fürs Geld.

Warum?

  • SUV-Coupés gibt es in der Klasse nicht - der Honda HR-V kommt dem immerhin nahe.
  • Sensationelles Sitzkonzept

Warum nicht?

  • Kein Allradantrieb

Oder vielleicht …

… Fiat 500X, Jeep Renegade, Mazda CX-3, Nissan Juke, Opel Mokka, Renault Captur, SsangYong Tivoli etc.

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(Bild: kmm)



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