Die Streiks hätten "keinerlei Auswirkungen" auf pünktliche Lieferungen, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Die allermeisten der mehr als 10.000 Beschäftigten und weiteren Saison-Aushilfen arbeiteten regulär, nur ein geringer Teil beteilige sich an den Streiks. Zudem verfüge das US-Unternehmen über ein europaweites Logistik-Netzwerk, dass die Streiks kompensieren könne.
Im Dauerclinch um Tarifvertrag
Ver.di hat an sieben Standorten zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert die Anerkennung des Tarifvertrags für den Einzel-und Versandhandel. Amazon lehnt Verhandlungen darüber ab. Deswegen kommt es seit dem Frühsommer 2013 immer wieder zu Streiks. Das Unternehmen sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen.
"Auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber"
"Wir sind der Meinung, dass wir jeden Tag zeigen, dass man auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber sein kann", betonte die Amazon-Sprecherin. An allen Standorten werde ein Stundenlohn von mindestens zehn Euro gezahlt. Der Durchschnitt liege bei 10,40 Euro. Hinzu kämen noch Sozialleistungen. Das Unternehmen arbeite auch an allen Standorten vertrauensvoll mit Betriebsräten zusammen.
Gewerkschaft kritisiert gesundheitliche Belastungen
Bei Ver.di sieht man das erwartungsgemäß anders: "Die Beschäftigten sind unzufrieden und fordern ihr Recht auf einen Tarifvertrag ein. Amazon hingegen mauert und stellt damit erneut seine Gewerkschaftsfeindlichkeit unter Beweis", kritisierte die Gewerkschaft. Beschäftige beklagten zudem unzumutbare Arbeitshetze, Leistungskontrollen und Gesundheitsbelastungen. Dies führe zu ungewöhnlich hohen Krankenständen. Und: Ein tarifliches Weihnachtsgeld läge für die Versandmitarbeiter bei 1337 Euro, Amazon zahle derzeit 400 Euro.
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