Anschlag auf Bus
IS bekennt sich zu Bombenattentat in Tunesien
Es war der vierte verheerende IS-Anschlag außerhalb Syriens und des Irak binnen weniger Wochen. Ein IS-Kämpfer sei mit einem Sprengstoffgürtel in den Bus gestiegen und habe sich in die Luft gesprengt, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Terrormiliz. Der Attentäter sei ein Tunesier namens Abu Abdallah al-Tunissi gewesen. Auf einem Foto ist ein weiß gekleideter Mann mit erhobenem Daumen zu sehen, der sein Gesicht hinter einem Schal versteckt.
Bei dem Attentat im Zentrum der tunesischen Hauptstadt waren zwölf Mitglieder der Präsidentengarde und offenbar der Attentäter getötet worden. Dabei wurden mindestens zehn Kilogramm militärischer Sprengstoff verwendet, teilte das tunesische Innenministerium mit. Die Bombe sei entweder in einem Rucksack oder durch einen Sprengstoffgürtel zur Explosion gebracht worden.
Der Sprengsatz war in der Nähe der Avenue Mohamed V. explodiert, einer der belebtesten Straßen von Tunis. Unter den Verletzten befinden sich auch vier Zivilisten. Präsident Beji Caid Essebsi setzte nach dem Anschlag den Ausnahmezustand für einen Monat wieder in Kraft.
Soldaten und bewaffnete Polizisten überwachten am Mittwoch die Straßen von Tunis und errichteten Kontrollposten, um Fahrzeuge und Fußgänger zu überprüfen. Sicherheitskräfte ließen am internationalen Flughafen nur noch Reisende passieren.
Immer wieder Anschläge im Urlaubsland
Seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali im Jahr 2011 verübten islamische Fundamentalisten im früher beliebten Urlaubsland Tunesien mehrfach Anschläge. Der IS bekannte sich zu einem Attentat auf das Bardo-Museum in Tunis im März, bei dem 21 Touristen und ein Polizist getötet worden waren, und zu einem Anschlag in Sousse im Juni, bei dem 38 Urlauber getötet wurden.
Tunesien ist das Geburtsland des sogenannten Arabischen Frühlings und das einzige Land in der arabischen Welt, in dem die Demokratieproteste in bedeutende politische Reformen mündeten.
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