Snowden, der vor mehr als zwei Jahren die weltweite Überwachung von Internet- und Telefonkommunikation durch die NSA und verbündete Geheimdienste ans Licht gebracht hatte und seither in Russland im Asyl lebt, solle wegen Verrats verurteilt werden, forderte Woolsey und fügte im CNN-Interview hinzu: "Das ist immer noch ein Kapitalverbrechen. Ich würde über ihn die Todesstrafe verhängen und es vorziehen, dass er am Hals aufgehängt wird, bis der Tod eintritt, statt ihn auf dem elektrischen Stuhl hinzurichten."
Snowden sei zumindest teilweise verantwortlich für die Anschläge von Paris mit 130 Todesopfern, so Woolsey, der von 1993 bis 1995 Chef des US-Auslandsgeheimdienstes war. "Ich denke, das Blut vieler dieser jungen Franzosen klebt an seinen Händen." Snowdens Enthüllungen seien "beträchtlich" gewesen.
Geheimdienste sehen Warnungen bestätigt
Der aktuelle CIA-Chef John Brennan hatte mit Blick auf die Offenlegung des weltumspannenden Spähapparats durch Snowden Anfang der Woche bei einer Veranstaltung des Thinktanks "Center for Strategic and International Studies" erklärt, es sei mittlerweile "sehr viel schwieriger" geworden, potenzielle Terroristen zu überwachen und ihre Pläne zu durchkreuzen.
"Sie haben gelernt, was zu tun ist, um ihre Aktivitäten vor den Behörden zu verschleiern", so Brennan. Die Extremisten verfügen demnach über "technologische Fähigkeiten", die eine Aufdeckung von Anschlagsplänen "außerordentlich schwer" machen. Zugleich räumte Brennan ein, dass es bisher keine Beweise gebe, dass Snowdens Enthüllungen die Attacken in der französischen Hauptstadt in irgendeiner Weise begünstigt hätten.
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