Sieg gegen Rumänien

Thomas Bauer: “Wir sind keine Rumpftruppe”

Sport
05.11.2015 07:23
Die Vorzeichen waren nicht die allerbesten im österreichischen Handball-Nationalteam: Gleich acht Stammspieler musste Trainer Patrekur Johannesson zum Auftakt der WM-Qualifikation vorgeben, dazu der kurzfristige Ausfall von Flügelflitzer Raul Santos aufgrund von Knieproblemen. Erstmals trat Johannesson mit einer neuen Mannschaft an. Und diese meisterte ihre Aufgabe richtig gut. Mit einem 27:24-Heimsieg gegen Rumänien feierte die verjüngte ÖHB-Auswahl einen gelungenen Auftakt. Torwart Thomas Bauer stellte klar, dass es sich dabei keinesfalls um eine „Rumpftruppe“ handeln kann.

Die großartige Stimmung in der Südstadt hat dem "neuen" Team wohl viel Mut gemacht. Mit einer starken ersten Hälfte legten Robert Weber und Co. den Grundstein zum Sieg. In der 42. Minute führten die ÖHB-Asse sogar mit acht Toren Vorsprung. Erst gegen Ende kamen die Rumänen näher heran.

Einer liebt die bebende Halle ganz besonders: Thomas Bauer. Der Torwart sorgte in der zweiten Hälfte mit seinen Siebenmeter-Paraden für den notwendigen Rückhalt. "Mit dem ganzen Spiel muss man zufrieden sein. Der Trainer wird sicher das ein oder andere Detail finden, wo man etwas verbessern muss. Der Einbruch am Ende war zum Glück nicht so tragisch, da haben wir uns zuvor einen guten Polster herausgespielt."

In einigen Medienberichten wurde das ÖHB-Team im Vorfeld aufgrund der vielen Ausfälle als "Rumpftruppe" bezeichnet. Das wollte der 29-Jährige nicht so stehen lassen: "Das hat uns ganz besonders motiviert. Ich glaube, wir haben gezeigt, dass wir definitiv keine Rumpftruppe sind. Jeder der im Nationalteam spielt, ist zurecht dabei. Die Jungen haben das super gemacht, vor allem der Tobi Wagner hinten in der Mitte. Das war keine leichte Aufgabe in einem 3-2-1-System."

Frimmel statt Santos
Auch Sebastian Frimmel gab bei seinem zehnten Länderspiel eine gute Talentprobe ab. Der 19-jährige Westwien-Spieler ersetzte Raul Santos am linken Flügel und erzielte insgesamt fünf Tore. Eine Leistung, die sich sehen lassen kann: "Es gibt noch einiges zu verbessern, vor allem defensiv, aber ich schaue immer nach vorne und möchte mich weiterentwickeln. Ich bin froh, dass ich das Vertrauen von Patti (Anm.: Johannesson) bekommen habe. Ich denke ich habe das ganz gut genützt."

Robert Weber übernahm in Abwesenheit von Viktor Szilagyi wieder die Kapitänsschleife und traf ebenso wie Rückraumspieler Nikola Bilyk sechsmal. Der Fivers-Jungstar sieht in dieser neuen jungen Mannschaft viel Potential: "Wir haben in der erste Halbzeit sehr gut in der Deckung gespielt und sehr früh die schnellen Tore erzielt. Für die Rumänen war es schwer, zurück zu kommen. Ich denke, wir haben verdient gewonnen. Ich kenne viele Spieler schon von dem Junioren-Nationalteam und freue mich auf die Zukunft mit dieser Mannschaft. Ich denke, da wächst eine starke Generation heran."

Johannesson: "Die Einstellung hat gestimmt"
Auch Trainer Patrekur Johannesson sprach nach Schlusspfiff von einem guten Spiel und zeigte sich vom Einsatz seines verjüngten Teams begeistert: "Kompliment an die Mannschaft, die Einstellung hat gestimmt. Sicher war der ein oder andere Fehler dabei, wir hätten auch höher gewinnen können, aber gegen solche starken Gegner kann man mit dem Spiel nur zufrieden sein."

Nur drei Trainings-Tage hatte der Isländer mit dem neuen Team zur Verfügung. Bis 2016 will er die richtigen Stammspieler gefunden haben: "Für mich ist es wichtig, dass die Spieler den Handball zu 100 Prozent leben. Ich lege viel Wert auf Athletik und Charakter. Das kostet viel Zeit und Kraft. Da muss man auf einiges verzichten, aber der Handball gibt auch viel zurück."

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(Bild: KMM)



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