Optimal helfen

Schon über 30 Igel in EGS Haringsee gelandet

Tierecke
23.10.2015 09:51
Fast täglich treffen in der von "Vier Pfoten" unterstützten Eulen- und Greifvogelstation (EGS) im niederösterreichischen Haringsee Igel ein, die von tierfreundlichen Menschen aufgelesen worden sind. Denn die EGS versorgt auch seit Jahren kleine Wildtiere, die verletzt oder sonst in Nöten sind.

So wie Igel "Mecki": Dieser wurde in Lassee in der Nähe von Haringsee unterkühlt im Gras liegend gefunden. Er hatte nur 200 Gramm und war sehr geschwächt. Ohne die Hilfe der EGS wäre er sicher verstorben. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" weist in einer aktuellen Aussendung jedoch erneut darauf hin, dass nicht jeder Igel gerettet werden muss.

Igel bitte nicht einfach einsammeln
"Auf keinen Fall sollten Igel grundlos eingesammelt werden", sagt "Vier Pfoten"-Expertin Brigitte Kopetzky. "Wir empfehlen, bei einem Igelfund in der EGS anzurufen und sich genauer zu erkundigen, bevor man sie der Natur entnimmt." Unter normalen Umständen und bei den augenblicklichen Temperaturen begeben sich Igel gerade in den Winterschlaf. Sie stellen dann die Nahrungsaufnahme ein. Meist legen sie sich ein warmes Nest in Gras- und Laubhügel an.

500 Gramm Körpergewicht reichen aus
"Sollte die Temperatur allerdings wieder steigen, kann es passieren, dass die Igel noch einmal aufwachen und wieder Nahrung aufnehmen", erklärt Kopetzky. Das ist völlig normal; die Tiere begeben sich wieder in den Winterschlaf, wenn es wieder kälter wird. Im November sollte ein Igel mindestens 500 Gramm wiegen, um sicher über den Winter zu kommen.

Pflegestation rettet so manchem Igeln das Leben
Nur bei Tieren mit zu wenig Gewicht, starkem Parasitenbefall, bei auffälligem Verhalten wie zum Beispiel Herumirren bei Tag, fehlendes Einrollen bei Bedrohungen oder bei offensichtlicher Krankheit kann es lebensrettend sein, sie in eine Pflegestation wie die EGS zu bringen. Dort werden sie aufgepäppelt, eingewintert und im Frühjahr wieder freigelassen.

Nur in Notsituationen mitnehmen
"Da die menschliche Nähe großen Stress für die freiheitsliebenden Wildtiere bedeutet, soll dies wirklich nur in Notsituationen passieren", betont Brigitte Kopetzky. Solange die Temperaturen nicht zu niedrig sind, kann man schwachen und dünnen Tieren im Garten Futter anbieten. Wenn man seine Laubhügel zudem liegen lässt, kommen die Stacheltiere sehr gut ohne menschlichen Eingriff zurecht. Vorsicht ist allerdings beim Anzünden der Laubhügel geboten: "Es ist sehr wichtig, sie kurz vor dem Anzünden noch einmal zu wenden, damit kein Igel zu Schaden kommt", legt Kopetzky allen Gartenbesitzern ans Herz.

Wie füttert man Igel richtig?
Igel sind eigentlich Insektenfresser, fressen aber auch Regenwürmer, Schnecken und Aas von kleineren Tieren. Man kann ihnen auch Katzenfutter geben. Die EGS selbst füttert auch Insektenschrot, Mehlwürmer und Zophobas (Schwarzkäferlarven). Es gibt sogar Igel-Fertigfutter zu kaufen.

Abwechslungsreiche Kost ist optimal
Das alles kann sehr gut als Ersatzfutter für einige Wochen oder auch Monate verwendet werden, weil es sehr viel Eiweiß enthält. Dennoch sollte man einen frei lebenden Igel nicht davon abhängig machen. Es ist besser, wenn das Tier sich seine abwechslungsreiche Kost selber zusammensucht, als sich nur von Katzenfutter zu ernähren. Denn natürlich ist es für ihn viel einfacher, wenn es im Garten angeboten wird.

Bitte im Garten kein Gift versprühen!
Ganz wichtig ist es, in den Gärten keine Gifte zu sprühen! Dann findet ein Igel genügend, um zu überleben und bleibt ein selbstständiges Wildtier. Auf gar keinen Fall darf man Igel Milch anbieten! Als Flüssigkeit eignet sich nur Wasser. Igel mögen zwar Milch, vertragen sie aber nicht; sie bekommen mitunter einen tödlichen Durchfall! Bei Fragen oder wenn man ein gutes Überwinterungsplätzchen für einen Igel sucht,  kann man sich gerne an die Experten der EGS wenden: Tel.: 0664/340 45 30, Untere Hauptstraße 34, 2286 Haringsee.

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