Beendet Spekulation

Joe Biden kandidiert nicht für das Weiße Haus

Ausland
21.10.2015 19:22
Nach monatelangen Spekulationen hat US-Vizepräsident Joe Biden seinen Verzicht auf eine Bewerbung bei der Präsidentschaftswahl 2016 erklärt. Biden sagte am Mittwoch im Rosengarten des Weißen Hauses, dass er sich nicht um die Kandidatur der Demokraten bemühen werde. Das Zeitfenster für eine "realistische Präsidentschaftskampagne" habe sich geschlossen, sagte der 72-Jährige, der mit seiner Frau Jill und Präsident Barack Obama vor die Kameras trat.

Der Vizepräsident erklärte, nach dem Tod seines ältesten Sohnes im Mai habe für ihn und seine Familie die Trauerarbeit Priorität gehabt. Beau Biden war im Alter von 46 Jahren an einem Hirntumor gestorben. Seine Familie sei nun zwar bereit für eine Präsidentschaftsbewerbung, aber: "Leider glaube ich, dass wir nicht mehr die nötige Zeit haben, eine siegreiche Kampagne für die Nominierung auf die Beine zu stellen."

Schlechte Umfragewerte auch ein Grund?
Die Umfragen für den Vizepräsidenten als Nachfolger seines "Chefs" Obama waren zuletzt nicht besonders gut. Eine Mehrheit der Wähler der demokratischen Partei hatte sich dafür ausgesprochen, dass Biden nicht ins Rennen gegen Hillary Clinton und Bernie Sanders geht. Für den Fall einer Bewerbung sahen ihn die Meinungsforscher nur auf dem dritten Platz hinter Clinton und Sanders.

Weg für Hillary Clinton frei
Mit Bidens Verzicht scheint der Weg frei für Clinton. Die frühere Außenministerin und ehemalige First Lady führt in Umfragen klar vor dem linksgerichteten Senator Sanders. Weit abgeschlagen sind die Ex-Gouverneure Lincoln Chafee und Martin O'Malley. Der frühere Senator Jim Webb zog sich am Dienstag bereits aus dem Rennen zurück.

Biden ist seit mehr als vier Jahrzehnten eine feste Größe in der Washingtoner Politik. Im Alter von erst 29 Jahren wurde er im November 1972 im US-Staat Delaware zum Senator gewählt. In der Kongresskammer leitete er unter anderem den Justizausschuss und den Ausschuss für Auswärtige Beziehungen. Der Jurist nahm zweimal erfolglos Anlauf auf das Weiße Haus.

Zwei erfolglose Anläufe auf das Präsidentenamt
Im Kampf um die demokratische Nominierung für die Präsidentschaftswahl 1988 warf er nach nur drei Monaten wegen einer Plagiatsaffäre hin. Im Wahlkampf 2008 stieg Biden nach dem schlechten Abschneiden bei der ersten Vorwahl in Iowa aus, Obama machte ihn aber zu seinem Vizepräsidenten.

Die Präsidentschaftswahl findet am 8. November 2016 statt. Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Beide Parteien bestimmen ab Anfang Februar kommenden Jahres in Vorwahlen ihre Kandidaten, die auf Parteitagen im Juli offiziell gekürt werden. Bei den Republikanern zeichnet sich ein enges Rennen ab, derzeit führt in Umfragen der Geschäftsmann Donald Trump.

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