Frau fast gestorben

WEGA vereitelt Racheakt nach Drogen-Überdosis

Österreich
14.10.2015 12:39
Die Wiener Polizei hat am Wochenende mit Unterstützung der WEGA den Racheakt eines 41-Jährigen vereitelt. Der Ex-Freund einer 26-Jährigen wollte mit sieben Bekannten den neuen Lebensgefährten der Frau "zur Rede stellen". Einen Tag zuvor hatte dieser nämlich der 26-Jährigen eine derart große Menge an Drogen überlassen, dass diese bei der jungen Frau zu einer Überdosis führte und sie reanimiert werden musste. Acht Männer wurden festgenommen, zwei dürften laut Polizei den "Hells Angels" angehören.

Am Freitag hatte der neue Lebensgefährte in seiner Wohnung in der Lerchenfelder Straße in Neubau seiner Freundin den Drogencocktail überlassen. Im Anschluss fuhr der 40-Jährige mit der Frau im Auto nach Hietzing, weil er sich dort Geld ausborgen wollte. Während der Fahrt erlitt die 26-Jährige jedoch einen Atemstillstand, gegen 15 Uhr wurde die Rettung alarmiert. Als die Einsatzkräfte in der Wenzgasse eintrafen, lag die Frau reglos auf der Straße. Von ihrem Freund fehlte bereits jede Spur. Die Rettungskräfte reanimierten die Frau und brachten sie ins Spital.

Mit Luxuskarossen zur "Aussprache" gefahren
Im Krankenhaus informierte die 26-Jährige dann ihren Ex darüber, dass sie aufgrund der Überdosis fast gestorben wäre. Daraufhin wollte dieser den neuen Freund "zur Rede stellen". Er bestellte am Samstag daher insgesamt sieben Bekannte im Alter zwischen 27 und 53 Jahren zur Wohnung des 40-Jährigen in der Lerchenfelder Straße. Da der 41-jährige Ex-Freund jedoch bereits unter Beobachtung von Ermittlern des Landeskriminalamts stand, war auch die Polizei an Ort und Stelle.

Gegen 19 Uhr fuhr die Gruppe in Luxuskarossen - unter anderem Mercedes-S-Klasse und Range Rover - vor, die Männer parkten am Gehsteig. Bis zur Wohnung des 40-Jährigen kamen sie aber erst gar nicht, noch im Stiegenhaus wurden sie von mehreren Zugriffkommandos der WEGA überwältigt.

Zwei Freunde Mitglieder der "Hells Angels"
Die acht Männer, von denen zwei Mitglieder des Rockerklubs "Hells Angels" sein sollen, hatten Messer und verbotene Schlagringe bei sich. Sie wurden festgenommen. Dabei beschwerten sich die wegen massiver Gewaltdelikte amtsbekannten Männer, dass sie "in der Kälte im Regen auf dem nassen Boden" liegen mussten, berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger. Beschwerden gab es auch von Anrainern - sie mokierten sich über die mit Luxusautos und Polizeiwagen zugeparkte Straße.

Der 41-Jährige war in seiner Einvernahme teilweise geständig. Er bestritt jedoch, dass er dem neuen Freund seiner Ex-Freundin Gewalt zufügen wollte. Er habe ihn lediglich mit seinen Freunden zur Rede stellen wollen. Dieser Version schenkten die Ermittler jedoch wenig Glauben: Alle Männer wurden wegen zahlreicher Delikte - darunter auch versuchte schwere Körperverletzung - auf freiem Fuß angezeigt. Doch auch der 40-Jährige erhielt mehrere Anzeigen, nicht zuletzt wegen unterlassener Hilfeleistung.

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