Wird ausgewildert

Seltener Seeadler erholte sich von Vergiftung

Tierecke
09.10.2015 10:52
Es ging ihm sehr schlecht: Der wunderschöne, äußerst seltene Seeadler saß verkrampft und flugunfähig auf einem Feld im niederösterreichischen Zistersdorf bei Mistelbach, als die Mitarbeiter der Eulen- und Greifvogelstation (EGS) in Haringsee ihn Ende September bargen. Die Polizeidienststelle Zistersdorf hatte die Experten angerufen. Jetzt kann das Tier wieder ausgewildert werden.

"Die EGS-Mitarbeiter haben den Seeadler gleich vor Ort untersucht, denn er war schon total geschwächt", berichtet Brigitte Kopetzky von den "Vier Pfoten". Die Tierschutzorganisation unterstützt die EGS. "Äußerlich sichtbare Verletzungen hatte er keine, aber sehr auffällig war sein voller Kropf." Daher wurde er in die Vogelklinik der Veterinärmedizinischen Universität Wien gebracht.

Kontaminiertes Aas gefressen
Dort entfernten die Tierärzte aus dem Adler-Kropf schließlich verweste Reste von Nahrung;  Vermutlich hatte der anmutige Adler bakteriell stark kontaminiertes Aas gefressen. Der Kropf musste insgesamt sechs Mal gespült werden. Nach der Erstversorgung wurden die Symptome des Seeadlers auch intensiv behandelt. Zurück in der EGS, erholte sich der Vogel in einer großen Flugvoliere. Die Experten überprüften täglich, wie seine Genesung voranschritt. Ziel war es von Anfang an, ihn so schnell wie möglich wieder in seinen natürlichen Lebensraum zurück zu bringen.

Adler darf zurück zu seiner Partnerin
Nun ist es soweit! Brigitte Kopetzky: "Am Samstag um 11 Uhr vormittags wird unser Seeadler wieder zu seiner Partnerin in Zistersdorf gebracht, wo sie gemeinsam brüten. Es ist das einzige Brutpaar in Österreich, das fernab von Gewässern lebt." Der Seeadler ist mit zweieinhalb Metern Flügelspannweite Europas größte Adlerart und wurde im 19. und 20. Jahrhundert fast gänzlich ausgerottet. In Österreich gibt es seit 2001 wieder erfolgreiche Brutpaare.

Erfolg für den Tier- und Artenschutz
2015 wurden hierzulande 24 Brutpaare gezählt, die insgesamt 24 Junge groß gezogen haben. Trotz des allgemein positiven Trends ist der Bestand an Brutpaaren immer noch recht klein. "Umso wichtiger ist die Arbeit der EGS, die so viel zum Tier- und Artenschutz beiträgt", so Brigitte Kopetzky abschließend.

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