Wahl 2015

Wien-Wahl: Heiße Phase hat begonnen

Österreich
07.10.2015 11:04

Es ist lange her, dass es in Österreich einen derart emotionalen Wahlkampf gegeben hat. Die Wien-Wahl steht kurz bevor und während sich die Umfragebalken von SPÖ und FPÖ an der Spitze immer mehr annähern, drohen kleinere Parteien im Kampf um die Aufmerksamkeit unterzugehen.

Ob Wien in Zukunft einen freiheitlichen Bürgermeister haben wird, diese Frage polarisiert und löst bei Wählern, Meinungsforschern und Politikern heftige Debatten aus. Der aktuelle Stand der Wahlprognosen lässt vermuten, dass es SPÖ-Urgestein und Wiens derzeitiger Bürgermeister, Michael Häupl (SPÖ), knapp aber doch schaffen dürfte, seinen Posten zu behalten. Seine Partei führt die Umfragen laut Unique Research mit 38 Prozent an, jedoch nur mit vier Prozentpunkten vor der FPÖ und Heinz Christian Strache. Wahrscheinlich scheint bereits, dass die FPÖ ein Ergebnis deutlich über der 30-Prozent-Marke schaffen dürfte - eine historische Bestmarke. Bei keiner Wahl zuvor wählte knapp ein Drittel der Wahlberechtigten Blau. Nicht einmal unter Jörg Haider.

Die mediale Dominanz und das knappe Kopf-an-Kopf-Rennen von SPÖ und FPÖ wirken sich zunehmend negativ auf kleinere Parteien aus. Während die Grünen aller Voraussicht nach stagnieren dürften, trifft es die ÖVP vermutlich besonders hart: Ein Wahlergebnis im einstelligen Prozentbereich steht im Raum und wäre ein noch nie da gewesenes Debakel für Schwarz. ÖVP-Spitzenkandidat Manfred Juraczka könnte mit seiner Partei somit das schlechteste ÖVP-Ergebnis der Zweiten Republik einfahren. Die einzige, wenn auch wage Hoffnung für Schwarz, stellt eine Koalition mit Blau dar. Nachdem außer der ÖVP aber sonst keine Partei mit der FPÖ koalieren möchte, scheint dies keine Option zu sein - das Ergebnis der ÖVP werde dafür wahrscheinlich nicht ausreichen, heißt es laut Umfragen.

Das spannungsgeladene Duell von Häupl und Strache löst eine breite gesellschaftliche Debatte aus und beflügelt Spekulationen darüber, wer Bürgermeister wird. Nicht nur Umfrageinstitute und Meinungsforscher bedienen diese Spekulationen, auch Online-Wettanbieter Interwetten springt auf diesen Zug auf und bietet sogar Wetten zu der Wien-Wahl an. Glaubt man den Quoten, ist ein Sieg Häupls mit 1,25 sehr wahrscheinlich, doch das Wettverhalten der Interwetten-Kunden sieht jedoch HC Strache mit 45,24 Prozent deutlich im Vorteil. Wer in Wien am Sonntag tatsächlich die Nase vorne hat, wird sich erst zeigen. Bis dahin dürfte ein noch spannendes Wahlkampffinale für einiges an Aufregung sorgen.

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