Air-France-Sparpläne

Wütende Mitarbeiter schlagen Manager in die Flucht

Ausland
05.10.2015 15:44
Wütende Air-France-Mitarbeiter haben Beratungen über einen massiven Stellenabbau gestürmt und Top-Manager der Fluggesellschaft in die Flucht geschlagen. Auf Fernsehbildern war Personalchef Xavier Broseta zu sehen, wie er einen Weg durch die aufgebrachte Menge suchte und schließlich über einen Zaun am Flughafen Charles-de-Gaulle bei Paris entkam. Sein Hemd war zerrissen, nur die Krawatte hing ihm noch um den Hals.

Broseta und Air-France-Chef Frederic Gagey erläuterten auf dem Treffen mit dem Betriebsrat am Sitz der Fluglinie am Montag die Sparpläne des Konzerns. Gagey hatte den Raum bereits verlassen, als die Mitarbeiter etwa eine Stunde nach Sitzungsbeginn mit Spruchbändern und Fahnen hereinstürmten. Personalchef Broseta und weitere Manager mussten ob der wütenden Menge das Weite suchen.

"Diese Gewalt ging von besonders brutalen Einzelpersonen aus, während der Protest der Belegschaft bis dahin ruhig verlief", sagte ein Sprecher des französisch-niederländischen Mutterkonzerns Air France-KLM. Die Airline kündigte an, gerichtlich gegen den Angriff auf die Manager vorzugehen.

2900 Jobs gefährdet
Im Dauerstreit mit den Piloten hat Air France mit dem Abbau von 2900 Stellen gedroht und diese Zahl auf dem Treffen Gewerkschaftskreisen zufolge bestätigt. Demnach sollen 300 Piloten-Stellen sowie 900 Jobs von Flugbegleitern wegfallen. Das Bodenpersonal soll um 1700 Arbeitsplätze verringert werden.

Zudem sei geplant, die Bestellung von 19 Boeing-Dreamlinern zu stornieren, sagten Insider. Die Fluggesellschaft steht unter hartem Konkurrenzdruck: Auf den europäischen Routen setzen ihr Billigflieger zu, auf den Langstrecken arabische Wettbewerber.

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