Hochdotierter Job

Spindelegger wird Präsident von Migrationszentrum

Österreich
30.09.2015 14:50
Michael Spindelegger hat einen neuen, hochdotierten Job: Der frühere Vizekanzler und ÖVP-Obmann wird der neue Generaldirektor des in Wien ansässigen Internationalen Zentrums für die Entwicklung von Migrationspolitik.

Spindelegger, der im August des Vorjahres von seinen innenpolitischen Ämtern zurückgetreten ist, wird die Aufgabe im Jänner 2016 für fünf Jahre übernehmen. "In dieser Führungsrolle wird Spindelegger die strategische Ausrichtung des Unternehmens festlegen und einen Beitrag zur Gestaltung der europäischen Migrationspolitik leisten", heißt es auf der Homepage der Einrichtung.

Die Entscheidung für Michael Spindelegger als neuer Generaldirektor ist nach einem Hearing gefallen. Es habe drei Kandidaten auf der Shortlist gegeben, erklärte Gabriela Abado, die das Zentrum übergangsweise leitet, am Mittwochnachmittag. Der frühere Vizekanzler und ÖVP-Obmann habe sich aufgrund einer öffentlichen Ausschreibung beworben. Alle drei Kandidaten, die in die letzte Auswahl kamen, stammten aus der Politik bzw. europäischen Funktionärsebene, so Abado. Entschieden wurde von den 15 Zentrums-Mitgliedsstaaten schließlich nach dem Hearing. Gefragt war unter anderem "politisches Leadership".

Rolle als Thinktank stärken
In dem Zentrum, das seine europäischen Mitglieder in Fragen der Integrations- und Asylpolitik berät, zeigte man sich erfreut, einen "hochqualifizierten" neuen Generaldirektor ausgewählt zu haben. Spindelegger selbst erklärte, er habe das Internationalen Zentrums für die Entwicklung von Migrationspolitik - kurz: ICMPD - immer für seine "ganzheitliche Strategie", die es beim Thema Migration benötige, bewundert. Der ehemalige Vizekanzler fühle sich "geehrt", diese Organisation künftig leiten zu dürfen. In seiner Amtszeit will er u.a. die Rolle des Zentrums als Thinktank stärken.

Zum neuen Aufgabengebiet Spindeleggers zählt nun die strategische Ausrichtung, die Organisation und Netzwerken. Der Sitz der Organisation sei zwar in Wien, die Arbeit erfordere aber hohe Reisetätigkeit, erstreckt sich das Haupteinsatzgebiet doch auf Europa und die Nachbarstaaten, erklärte Abado weiters. Bei der Leitungsfunktion handle es sich um einen Vollzeitjob, keine Nebentätigkeit, so Abado. Der Ex-Parteichef tritt sein neues Amt mit dem Jahreswechsel an.

Zuvor für ukrainischen Oligarchen tätig
Spindelegger hatte nach seinem Rücktritt zwischenzeitlich als Präsident der Agentur für die Modernisierung der Ukraine fungiert. Die Organisation war von dem umstrittenen ukrainischen Oligarchen Dimitri Firtasch gegründet worden. Laut ICMPD managt Spindelegger derzeit noch ein Beratungsunternehmen.

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