Virtual Reality

Neuer Seilroboter ermöglicht wilde Achterbahnfahrt

Elektronik
24.09.2015 10:24
Wissenschaftler des deutschen Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik in Tübingen haben einen neuen Seilroboter entwickelt, der Schwung in Fahr- und Flugsimulationen sowie Virtual-Reality-Anwendungen zu bringen verspricht. Wilde Achterbahnfahrten seien damit ebenso möglich wie Bewegungen, die der Passagier überhaupt nicht bemerkt, teilten die Wissenschaftler mit.

Der neue Seilroboter der Abteilung für Wahrnehmung, Kognition und Handlung am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik feierte vor kurzem seine Jungfernfahrt. Aufgehängt ist der Roboter an insgesamt acht Drahtseilen, von denen jedes von einem starken Motor angetrieben wird. Insgesamt kämen dabei beachtliche 473 PS zusammen, so das Institut in einer Mitteilung.

Die für diesen Zweck eigens angefertigte verspannte Gondel bestehe aus Kohlefaserstäben und könne beliebig gesteuert werden. Wilde Achterbahnfahrten, die den kompletten Raum ausnutzen - die Halle, in der der Seilroboter aufgehängt ist, misst fünf mal fünf mal acht Meter - seien ebenso möglich wie Bewegungen, die der Passagier überhaupt nicht bemerkt, hieß es.

Der Roboter setzt damit nach Angaben des Instituts neue Maßstäbe für Beschleunigung, Bewegungsraum und Nutzlast bei Bewegungssimulationen und soll durch seinen Aufbau ein breites Anwendungsspektrum bieten: von hochdynamischen Bewegungen bei Rennsimulationen oder Helikopterflügen bis hin zu Bewegungen an der menschlichen Wahrnehmungsschwelle wie sie beispielsweise für wissenschaftliche Experimente eingesetzt werden.

Durch die komplizierte Seilkonstruktion könne er sich dabei an beliebige Punkte im Raum bewegen und damit Bewegungsabläufe - wie bei einer Autofahrt etwa - realistisch nachahmen. Auch eine medizinischer Nutzen wäre denkbar, so der langjährige Wahrnehmungsforscher Professor Heinrich Bülthoff: "Dieser Simulator bietet uns völlig neue Möglichkeiten die Bewegungswahrnehmung und mögliche Anwendung in der neurologischen Forschung bei Gleichgewichtsstörungen zu studieren."

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