American Football

“Madden NFL 16” rückt Quarterback in Mittelpunkt

Spiele
14.09.2015 11:23
Super Bowl XLIII - Steelers gegen Cardinals, viertes Viertel: Die Pittsburgh Steelers haben soeben einen 20:7-Vorsprung aus der Hand gegeben. Der Gegner ist oben auf. Die amerikanischen Kommentatoren sprechen vom "Momentum", welches die Arizona Cardinals begünstigt. Die Steelers-Fans schwenken trotzdem hoffnungsvoll ihre "terrible towels", denn Ben Roethlisberger betritt nun wieder das Feld. Auf dem Quarterback der Steelers ruhen alle Hoffnungen, lastet aller Druck. Pittsburgh beginnt auf der eigenen Zwölf-Yard-Linie und nur mehr 2:33 Minuten sind auf der Uhr. Kann "Big Ben" sein Team trotzdem noch zum Sieg führen?

Genau in dieser dramatischen, spannungsgeladenen Situation steigt der Spieler in "Madden NFL 16" beim ersten Start ein. Man saugt förmlich die knisternde Atmosphäre in sich auf, lauscht andächtig den Worten von Roethlisberger und versucht, die Steelers zum Sieg zu führen. Den Super Bowl XLIII gewann Pittsburgh schlussendlich 27:23. Der Beginn zeigt, worauf der Fokus des aktuellen "Madden"-Titels liegt: Der Spielmacher, der Quarterback, steht im Mittelpunkt.

Demzufolge gibt es erweiterte Steuerungsmöglichkeiten beim Passen. Für weite Passes über die Cornerbacks hinweg Richtung Receiver bietet sich etwa ein High Pass an. Konträr dazu steht der Low Pass zu Verfügung, wenn man der Verteidigung wenig Chancen geben will, eine Interception zu machen. Ein besonders scharf geworfener Pass ist hierbei auch oft hilfreich. Die Passart hängt zu einem Großteil vom gewählten Spielzug und den Laufwegen der Receiver ab.

Den Receivern stehen mehrere Arten zur Verfügung, einen Pass zu fangen. Mit einem RAC ("run after catch") versucht der Passempfänger in einer Bewegung beim Fangen einen Lauf zu starten. Ist er durch die Verteidigung in Bedrängnis, bietet sich ein "aggressive catch" an. Bei beiden Varianten ist das Risiko jedoch höher, dass der Pass abgefangen wird.

Klingt alles sehr kompliziert, verwirrend und für einen Laien nicht spielbar? Ist es aber nicht. Einerseits werden im Rookie-Modus zur Hilfestellung die Tasten eingeblendet, die am Besten zu drücken sind, und andererseits ist der Trainingsteil vorbildlich und deshalb jedem Spieler ans Herz zu legen, egal ob Einsteiger oder Profi.

Neben der Erklärung der neuen Steuerungsmöglichkeiten findet sich hier ein kurzweiliger Arcade-Modus, in dem verschiedene Aufgaben zu bewältigen sind. Sogar einen Zwischengegner gibt es sowie eine Anzahl an Leben, die es nicht zu verlieren gilt. Als Bonus winkt all jenen, die brav trainieren, ein Kartenset für den Ultimate-Team-Modus.

Auffallend verbessert zeigt sich auch das Laufspiel. Das gilt sowohl für die Offensive als auch die Defensive, wobei die entscheidende Verbesserung in der Verteidigung passiert ist. Im Gegensatz zum Vorgänger lassen sich die Running Backs wesentlich einfacher tackeln. Das trägt wesentlich zu einer ausgewogenen Spielmechanik bei. Welcher Spielzug der vermutlich passende wäre, überlässt nicht nur der Anfänger gerne dem Spiel und wählt einen der Trainer-Vorschläge. NFL-Profis können aber natürlich weiter ihren Favoriten aus dem umfangreichen Playbook aussuchen.

Atmosphärisch hat "Madden NFL" den anderen Sporttiteln inzwischen fast – "FIFA" lässt nicht locker – den Rang abgelaufen. Die Fernseh- und Stadionatmosphäre wirkt noch etwas dichter, die amerikanischen Kommentatoren liefern Wissenswertes, die vielen Zwischeneinblendungen langweilen nicht. "Madden" ist somit einer der wenigen Titel, bei dem man diese Sequenzen selten mit einem Knopfdruck unterbricht.

Neben dem zentralen Ultimate-Team-Modus gibt es mit dem neuen Draft-Modus eine Spielart für Spieler, die etwas für Zwischendurch suchen. Drei Spiele mit fixen Viertelzeiten von drei Minuten sind zu absolvieren. Davor muss im Draft in 15 Runden versucht werden, die besten Spieler für die jeweilige Position zu ergattern. Für Ultimate-Team-Spieler bietet der Draft-Modus ein Zuckerl. Wer sich entsprechend anstrengt, bekommt nämlich ein Kartenset.

Fazit: "Madden NFL 16" sorgt für ordentlich gute Laune. Das gilt aber nicht nur für alle Fans der NFL. Abgesehen von denjenigen, die mit American Football gar nichts anfangen können, findet jeder einen passenden Einstieg ins Spiel. Dazu trägt primär der tolle Trainingsteil bei, aber mindestens ebenso die ausgewogenere Spielmechanik. Mit dem Draft-Modus wird zudem eine neue, kurzweilige, Spielvariante geboten, die im Gegensatz zum Ultimate-Team-Modus nicht viel Zeit erfordert. Im Verbund mit der tollen Aufmachung präsentiert sich "Madden NFL 16" als der bisher kompletteste und schönste Teil der Serie.

Plattform: PS4 (getestet), Xbox One, PS3, Xbox 360
Publisher: EA Sports
krone.at-Wertung: 9/10

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