Scheckkarten-Handy

Samsung SGH-P300 im Test

Elektronik
17.05.2006 15:13
Sag nicht Taschenrechner, könnte ein brauchbarer Werbeslogan für Samsungs SGH-P300 lauten. In der Tat sieht es wie ein alter Texas Instruments aus und manchmal, da fühlte es sich auch so an. Im Krone.at-Test hat sich das flache Business-Handy allerdings gut behaupten können und vor allem mit zuverlässigen Basisfunktionen gepunktet.

Samsungs Beschreibung, das es ein Handy im Scheckkartenformat ist, stimmt aber nicht ganz, denn wenn man das dazugehörige Lederetui beim Nachmessen berücksichtigt, ist das P300 ungefähr einen Zentimeter breiter und höher als eine herkömmliche Bankomatkarte. Im mitgelieferten Lederkorsett des vornehmlich aus Metall gefertigten Mobiltelefons, befindet sich ein zusätzlicher Akku, der im Berufsalltag unverzichtbar ist.

Mit der zweiten Batterie im Rücken schafft das P300 nämlich eine ganze Woche „Heavy duty“-Betrieb. Das Handy war in der zweiten Krone.at-Testwoche von Montag früh bis Samstagnachmittag ununterbrochen eingeschaltet und hat dazwischen gut 300 Telefonierminuten bewältigt. Beachtliche Zahlen für ein doch sehr kleines Telefon.

Der „falsch“ angeordnete Ziffernblock der Tastatur – die Null ist rechts neben der Neun – ist anfangs arg gewöhnungsbedürftig und nicht selten wählt man erfolglose Kombinationen wie „8664...“. Nach ein paar Tagen hat man aber keine Probleme mehr damit. Beim Tippen von SMS’ fällt die verschobene Null gar nicht auf.

Was hingegen schnell nervt, ist die automatische Tastensperre des Samsung'schen „Flachmanns“. Wer versehentliche Anrufe vermeiden will, wird sie nicht abschalten und muss deshalb mit der Tatsache leben, dass die doch sehr schwergängigen Tasten des P300 oft nach mehreren Deaktivier-Versuchen beziehungsweise kräftigen Fingern verlangen.

Im Telefonierbetrieb bietet das Handy komfortable Sprachqualitäten. Laut genug und klar genug, hüben wie drüben. Wobei allerdings anzumerken ist, dass der Lautsprecher für ein lautes Anrufsignal ein wenig zu schwach geraten ist. In der U-Bahn hört man es kaum, da die Vibrierfunktion auch nicht gerade Häuser niederreißt, ist man in solchen Situationen gezwungen, das P300 zur Brust oder an die Hüfte zu nehmen, was in Anbetracht jüngster Handystrahlungsstudien bei dem einen oder anderen durchaus ein mulmiges Gefühl hervorrufen kann...

Neben dem Chic-Bonus – sowohl mit als auch ohne Lederetui sieht das P300 immer wie aus dem Ei gepellt aus – überzeugt Samsungs Business-bisschen-größer-als-eine-Scheckkarte-Handy noch mit einem gestochen scharfen und auch bei mittlerer Sonneneinstrahlung noch gut ablesbarem Display. Die eingebaute 1,3-Megapixel-Kamera unterschlägt zwar bei Aufnahmen in Innenräumen viel an Farbtiefe und Sättigung, draußen liefert sie aber saubere Bilder – auf A5 wird man sie trotzdem nicht ausdrucken können. Beim Datenaustausch via Bluetooth macht das P300 keine Probleme und empfing bereitwillig Medien und digitale Visitenkarten von anderen Mobiltelefonen.

Mit knapp über 80 Megabyte internem Speicher bietet das P300 Platz für einige wichtige Fotos und auch ein paar MP3-Klingeltöne, die über eine leicht zu bedienende Synchronisationssoftware per USB oder auch drahtlos vom PC ans Handy transferiert werden können.

Als MP3-Player sollte man es aber lieber nicht betrachten, da a) der Speicherplatz nicht ausreicht und b) die mitgelieferten Kopfhörer noch nicht einmal zum Telefonieren taugen. Hier sollte man dringend etwas verbessern oder dem Zulieferer gegebenenfalls die Meinung geigen…

Als zuverlässiger Businesspartner eignet sich das P300 aber auf jeden Fall. Auch wegen der tollen Kalenderfunktion, dem E-Mail-Client und der Möglichkeit, Voice-Memos zu diktieren. Wichtigster Gesamteindruck bleibt aber das hohe Maß an Stabilität durch die beiden Akkus und nicht zuletzt die rekordverdächtigen Reaktionszeiten des Handys, die an dieser Stelle noch erwähnt werden sollten: Menüs öffnen sich augenblicklich und auch beim Scrollen durchs Adressbuch sind keinerlei Verzögerungen zu bemerken. Das alles kostet ohne Vertragsabschluss unverbindlich empfohlene 529,- Euro. Der nächste Termin kann kommen...

 
Christoph Andert

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