Schwere Turbulenzen

Chinas Börsen rutschen weiter in den Keller

Wirtschaft
25.08.2015 09:17
Die Aktienmärkte in China sind weiter eingebrochen. Nach den Verlusten an den internationalen Börsen rutschten die chinesischen Kurse am Dienstag noch tiefer in den Keller - und rissen auch den japanischen Aktienmarkt mit nach unten. Die Börse in Tokio musste erneut massive Verluste hinnehmen. Auf den europäischen Börsen zeichnete sich am Dienstag etwas Entspannung ab.

Die Angst vor einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft hatte am Montag weltweit die Anleger in Alarmbereitschaft versetzt. In China, das zu Wochenebeginn den größten Kursrutsch seit acht Jahren erlebt hatte, sackte der Shenzhen Component Index am Dienstag um 6,91 Prozent auf 10.212,47 Punkte ab. Der ChiNext für Technologiewerte, der dem Nasdaq in den USA ähnelt, verlor 7,27 Prozent auf 1996,04 Punkte. Der Index in Shanghai verbuchte erneut ein Minus von sieben Prozent und lag damit unter der als Stützungsgrenze geltenden Marke von 3.000 Punkten.

Auch der japanische Nikkei-Index büßte nach großen Kursschwankungen knapp vier Prozent auf 17.806 Punkte ein. Das ist der tiefste Stand seit einem halben Jahr. Bereits am Vortag hatte der Nikkei angesichts der globalen Kursrutsche den höchsten Verlust seit zwei Jahren verbucht. Signale zur Entspannung gab es hingegen an den europäischen Börsen: Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex Dax in der Früh um 2,51 Prozent höher, bei 9.891 Punkten. Der Euro Stoxx 50 wird moderatere 1,8 Prozent im Plus erwartet.

Experten sehen notwendige Korrektur
Am Vortag hatten die Kurse in China wegen Sorgen um eine weitere Verlangsamung des Wachstums der zweitgrößten Volkswirtschaft und enttäuschter Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik um ganze 8 Prozent nachgegeben. Die mehr als ein Jahr lang in die Höhe getriebenen chinesischen Märkte erleben trotz massiver staatlicher Hilfen schon seit Mitte Juni kräftige Abschläge, was Experten angesichts schlechter Wirtschaftsdaten als notwendige Korrektur ansehen.

Der Kurssturz in China hatte die Stimmung am Montag auch an der Wall Street schwer eingetrübt. Nach hohen Anfangsverlusten gab es zwar einen kurzen Erholungsversuch, doch gingen die US-Aktien deutlich schwächer aus dem Handel. Der Dow Jones Industrial schloss 3,58 Prozent tiefer bei 15.871,28 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich den mehr als sechsprozentigen Verlust im frühen Handel nahezu wettgemacht hatte und dabei um fast 1.000 Punkte gestiegen war.

Dow Jones mit größtem Verlust seit fast vier Jahren
In der vergangenen Woche hatte der US-Leitindex den größten Verlust seit fast vier Jahren erlitten. Der marktbreite S&P-500-Index endete am Montag mit einem Minus von 3,94 Prozent bei 1.893,21 Punkten. Der Nasdaq 100 fiel um 3,78 Prozent auf 4.038,60 Punkte. Anfangs war der technologielastige Auswahlindex sogar um fast 10 Prozent abgestürzt. "Wir haben ausreichend Panik gesehen," beschrieb ein Händler den Kursabsturz zum Börsenstart.

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