Großeinsatz im Bgld

Schlepperfahrzeuge kollidiert: Etliche Verletzte

Österreich
24.08.2015 07:16
Zwei Schleppertransporter mit bis zu 70 Insassen sind Montagfrüh nahe Nickelsdorf im Burgenland kollidiert. Bei dem Verkehrsunfall wurden fünf Menschen schwer und 20 weitere leicht verletzt. Einige Flüchtlinge rannten davon. Die Schlepper flüchteten nach dem Unfall auf der B10 in einem blauen Pkw. Sie werden derzeit von der Polizei gesucht.

"Ein Klein-Lkw ist dem anderen aufgefahren. Der vordere Laster wurde gegen einen Baum geschleudert und blieb auf dem Dach liegen", teilte Polizeisprecher Wolfgang Bachkönig mit. Von den Schleppern fehlt bisher jede Spur. Sie dürften mit einem Wagen geflüchtet sein, der laut Bachkönig vermutlich als "Begleitfahrzeug" fungiert habe.

Zwei "Sondereinsatzgruppen" wurden alarmiert. Das seien Einsatzkräfte, die bei Katastrophen und Verkehrsunfällen mit einer hohen Anzahl von Verletzten verständigt werden, so ein Sprecher der Landessicherheitszentrale. Außerdem standen drei Notarztteams, drei praktische Ärzte, "eine ganze Menge Rettungsautos" sowie zwei Feuerwehren und die Polizei im Einsatz. Insgesamt wurden 21 Personen in die Spitäler nach Kittsee, Eisenstadt und Hainburg gebracht.

Laut Polizei wurden während der Versorgung der Verletzten in der Nähe der Unfallstelle immer wieder Flüchtlinge gefunden. "Vor Ort wurde eine Sanitätshilfsstelle eingerichtet. Dort findet die Erstversorgung statt", sagte ein Sprecher. Die aufgegriffenen Personen werden in die Sammelstelle nach Nickelsdorf gebracht, der Einsatz werde sicherlich noch den ganzen Vormittag dauern.

400 Millionen Euro für Schlepperorganisationen
Das Innenministerium rechnet hierzulande heuer mit der Ankunft von insgesamt 80.000 Asylwerbern. Österreich sei aber weiterhin nicht primär das Zielland der Flüchtlinge - das seien "mit Deutschland beginnend die Nordstaaten", sagte Oberst Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität und des Menschenhandels. Der Experte schätzt die Kosten einer Schleppung bis ins Zielland auf 5.000 bis 15.000 Euro. Hochgerechnet macht das einen Umsatz von mindestens 400 Millionen Euro für die Schlepperorganisationen.

Serie von Flüchtlingsaufgriffen auf Straßen
Derzeit kommt es beinahe täglich zu gefährlichen Situationen mit Schlepperfahrzeugen und Flüchtlingen auf den heimischen Schnellstraßen und Autobahnen. So irrten etwa am Sonntagvormittag auf der A4 in Niederösterreich 150 Menschen umher. Auf der S1 in Wien gab die Polizei bei der Jagd auf zwei Schlepper einen Warnschuss ab und auf der A1 in Oberösterreich kam es zu einer wilden Verfolgungsjagd.

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