Bestand schrumpft

Internationaler Tag des Tigers: Tierart in Gefahr

Tierecke
29.07.2015 10:14
Anlässlich des internationalen Tag des Tigers am 29. Juli macht die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" auf Missstände in der Haltung dieser stark gefährdeten Tierart aufmerksam. Zwar sind Tiger international durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES streng geschützt, doch in den letzten 100 Jahren hat sich der Bestand wild lebender Tiger drastisch reduziert – von etwa 100.000 auf nur noch 3.000 bis 3.500 Tiere.

Währenddessen lebt eine vielfach größere Zahl an Tigern in menschlicher Obhut, viele von ihnen unter schlechten Haltungsbedingungen. Die "Vier Pfoten" wollen ihnen und anderen Großkatzen mit der neuen Kampagne "#VIERPFOTENgowild" eine Stimme geben. Wildtierexperte Thomas Pietsch: "Der natürliche Lebensraum der Tiger wird durch den Menschen immer weiter eingeschränkt, hinzu kommt der illegale Handel  mit Tigerbestandteilen und -produkten. Drei Unterarten sind bereits ausgestorben. Tiger, die in Gefangenschaft leben, führen oft ein sehr tristes Dasein auf engem Raum hinter Gitterstäben. In Südafrika fallen Zuchttiger sogar Trophäenjäger zum Opfer."

Canned hunting – auch Tiger im Visier
Bei dieser grausamen Form der Jagd werden zumeist Löwen in Gefangenschaft gezüchtet, in Gehegen gehalten und schließlich für Trophäen erschossen. Die Tiere werden auf Farmen in Südafrika von Hand aufgezogen. Was viele nicht wissen – auch gezüchtete Tiger fallen den Hobbyjägern zum Opfer. Die südafrikanische Jagdindustrie kann somit afrikanische und auch asiatische Tierarten für den Abschuss "anbieten" – an nur einer Location. Tierschützer setzen sich schon lange für ein Verbot des Canned Hunting und von kommerziellen Löwenzuchtfarmen in Südafrika ein, die "Vier Pfoten" haben dazu eine Petition gestartet.

Etwa 2.000 Großkatzen leiden alleine in Europa
Die asiatischen Großkatzen stellen aufgrund ihrer komplexen Lebensweise und ihrer Eigenschaften hohe Anforderungen an ihren Lebensraum. Dennoch werden weltweit unzählige Tiger unter völlig mangelhaften Bedingungen nur für den Profit oder zu Unterhaltungszwecken in Zirkussen und Zoos mit niedrigen Standards oder gar zum Privatvergnügen als Haustier gehalten. Allein in Europa leben Schätzungen zufolge weit mehr als 2.000 Tiger, Löwen und andere Großkatzen unter nicht artgemäßen Bedingungen.

Gnadenplätze für Tiger und Löwen in "Lionsrock"
Weltweit leben und leiden nicht nur Tiger, sondern auch Tausende andere Großkatzen in Zirkussen, in schlecht geführten Zoos oder in Privatbesitz. Viele der Tiere leben auf engstem Raum, werden mangelhaft ernährt, sind krank und verhaltensgestört. Die "Vier Pfoten" haben es sich zum Ziel gesetzt, die Situation dieser faszinierenden, aber auch gefährlichen Wildtiere zu verbessern. Die Organisation betreibt nicht nur das Refugium "Lionsrock" in Südafrika, wo mittlerweile über 100 Löwen und Tiger aus schlechter Haltung ein artgemäßes Zuhause gefunden haben, sondern setzt sich auch mit verschiedenen Kampagnen für Großkatzen in menschlicher Obhut ein, unter anderem für ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen oder die Schließung nicht adäquater Zoos.

Neue Kampagne "#VIERPFOTENgowild"
Mit "#VIERPFOTENgowild" rücken die Tierschützer das Leid der Tiere, aber auch Lösungen in den Fokus. Denn unter dem Deckmantel der Unterhaltung (Zirkusse), Bildung (Zoos), Medizin und Tradition (Heilmittel aus Tigerknochen) sowie des Sports (Trophäenjagd in Afrika) fristen Tausende Großkatzen in Europa, Südafrika und den USA ein trostloses Leben unter katastrophalen Bedingungen. Die internationale Kampagne "#VIERPFOTENgowild"soll ihnen eine Stimme geben.

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