Probleme in Palermo

Hermann Nitsch wegen “Aufhetzung” angezeigt

Österreich
16.07.2015 14:29
Hermann Nitsch bekommt Ärger mit seiner Ausstellung in Palermo. Die Initiatoren einer Unterschriftenaktion, bei der bereits mehr als 70.000 Personen gegen die Schau des Künstlers unterzeichneten, haben eine Klage gegen Nitsch wegen Verunglimpfung der christlichen Religion und Aufhetzung zu Verbrechen eingereicht.

Die Wortführer der Kampagne gegen Nitsch beziehen sich auf die Brutalität einiger ausgestellter Bilder, auf denen Tiere zu sehen sind, die getötet und auf Kreuzen geopfert werden. "Der Künstler lädt Gruppen von Personen ein, sie zu zerfetzen, die Eingeweide herauszuholen und sie zu treten. All dies wird von liturgischen Ritualen begleitet, bei denen Symbole der christlichen Region beleidigt werden", betonte Antonio Leto, der die Klage gegen Nitsch einreichte. Einziges Ziel des Künstlers sei es Eigenangaben zufolge, die niedrigsten Instinkte des Menschen zu wecken, klagte Neto.

Die Eröffnung der Ausstellung am Freitag war von Protesten begleitet worden. Tierschützer hatten den Eingang belagert. Die Personen, die zur Eröffnung der Ausstellung eingeladen waren, mussten diese durch eine Hintertür betreten.

Ausstellung eine "Schande für Palermo"
Die Tierschützer riefen den Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, auf, die bis 20. September geplante Ausstellung in Räumlichkeiten der Gemeinde zu verbieten. Sie bezogen sich dabei auf die Allgemeine Erklärung der Tierrechte der UNESCO aus dem Jahr 1978, derzufolge kein Tier zur Unterhaltung für den Menschen getötet werden darf. Auch tote Tiere sollten mit Respekt behandelt werden, heißt es in der Erklärung. Die Ausstellung sei eine "Schande" für die Stadt Palermo. Nitsch sorgt seit 1998 mit seinem blutigen Orgien-Mysterien-Theater regelmäßig für Aufregung.

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