Australier empört

Aus für “Horrortrip” auf der Spur von Massenmörder

Ausland
15.07.2015 08:20
Als wahre "Horrortrips" vermarktete Touristentouren auf den Spuren eines Massenmörders sind in Australien nach Protesten gestoppt worden. Goulburn Ghost Tours bot nächtliche Ausflüge in einen Wald an, wo der Massenmörder Ivan Milat in den 90er-Jahren die Leichen von sieben Rucksacktouristen - drei Deutsche, zwei Briten und zwei Australier - verscharrt hatte. Zuletzt hatte die Mordserie dem australischen Horrorfilm "Wolf Creek" und seiner Fortsetzung "Wolf Creek 2" als Vorlage gedient.

Der Belanglo-Wald, zu dem das Tourismusunternehmen "mutige" Ausflügler lockte, liegt rund 130 Kilometer südöstlich von Sydney. Goulburn Ghost Tours hatte seine Touren als "extreme Horrorerfahrung" angepriesen und unter anderem auch Geistererfahrungen in Aussicht gestellt. "Kommt mit in den Wald, wo Ivan Milat seine Leichen vergraben hat. Wer in den Belanglo-Wald geht, kommt vielleicht nie zurück", hieß es auf der Website der Firma.

Ministerpräsident: "Das ist total skandalös"
Anrainer und Kriminalitätsopferverbände reagierten empört, als die Touren durch Presseberichte schließlich ans Licht kamen. Ebenso der Ministerpräsident des Bundesstaates New South Wales, Mike Baird: "Das ist total skandalös. Ich konnte es kaum glauben", sagte er.

Angesichts der empörten Reaktionen musste Goulburn Ghost Tours schließlich einlenken. Eine Mitarbeiterin bestätigte am Dienstag dem Fernsehsender ABC, dass die seit Juni angebotenen Touren ab sofort gestoppt seien. Die Website und das Facebook-Konto des Unternehmens wurden vorübergehend gesperrt.

"Rucksackmörder" verbüßt lebenslange Haftstrafe
Der als "Rucksackmörder" international bekannt gewordene Milat verbüßt seit 1996 eine lebenslange Haftstrafe. Er hatte zuletzt 2009 für Schlagzeilen gesorgt, als er sich im Gefängnis mit einem Plastikmesser den kleinen Finger der linken Hand abschnitt - weil er ihn an den Obersten Gerichtshof Australiens schicken wollte.

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