Machtkampf verloren

AfD-Gründer Bernd Lucke tritt aus Partei aus

Ausland
08.07.2015 19:15
Bernd Lucke, abgewählter Chef der Euro- und EU-kritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD), tritt nach dem verlorenen Machtkampf aus der Gruppierung aus. Er wolle nicht als bürgerliches Aushängeschild für Vorstellungen missbraucht werden, die er grundsätzlich ablehne, teilte der AfD-Mitbegründer am Mittwoch mit.

"Dazu zählen insbesondere islamfeindliche und ausländerfeindliche Ansichten." Er habe zu spät erkannt, dass immer mehr Mitglieder in die Partei drängten, "die die AfD zu einer Protest- und Wutbürgerpartei umgestalten wollen". Kommenden Freitag werde er aus der AfD austreten.

Am Wochenende unterlag Lucke auf dem AfD-Parteitag bei der Vorstandswahl seiner Konkurrentin Frauke Petry, die einen klar rechtspopulistischen Kurs einschlagen will. Die 40-Jährige appellierte an die AfD-Mitglieder, in der Partei zu bleiben, und beteuerte, die AfD werde bei ihren Wurzeln bleiben.

Gründet Lucke nun neue Partei?
Nach Luckes Angaben sind seit dem Wochenende mehr als 1.000 Mitglieder aus der AfD ausgetreten. Der von Lucke initiierte Verein "Weckruf 2015" will diese Woche entscheiden, ob er kollektiv die AfD verlässt und eine neue Partei gründet. Die AfD hat nach Parteiangaben rund 23.000 Mitglieder, der "Weckruf" nach eigenen Angaben gut 4.000 Anhänger. Über die mögliche Gründung einer neuen Partei habe er noch nicht entschieden, erklärte der 52-jährige Europaabgeordnete Lucke am Mittwoch.

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