Alfa startet durch

Endlich: Das ist der neue Alfa Romeo Giulia

Motor
24.06.2015 23:22
Nach vollmundigen Ankündigungen folgen bei Alfa endlich Taten: Mit der seit Jahren ersehnten Giulia schickt die italienische Sportwagenmarke ein komplett neu entwickeltes Mittelklasse-Modell an den Start. Für Alfa der Beginn einer neuen Zeitrechnung.
(Bild: kmm)

Was lange währte, wird nun wohl endlich gut: Im hauseigenen Museum in Arese hat Alfa Romeo am Mittwochabend die Giulia enthüllt. So, wie es aussieht, hat sie das Zeug dazu, lange enttäuschte Alfisti zu versöhnen. Die 4,65 Meter lange Limousine trägt Maserati-Gene in sich, gilt als Nachfolger des 159 und basiert auf einer längs variablen Standardantriebsplattform (Codename Giorgio). Technisch bedeutet dies: längs eingebauter Motor vorn, Kardanwelle, Hinterradantrieb.

Bis zu 510 PS für die Giulia
Damit will Alfa Romeo nicht nur an seine sportliche Vergangenheit anknüpfen, sondern auch gegen die etablierte deutsche Konkurrenz (3er-BMW, Mercedes C-Klasse, Audi A4) und den Newcomer Jaguar XE punkten. Stichwort Leichtbau, Alfas waren zuletzt eher schwere Gesellen, künftig soll Alu zum Einsatz kommen, beim Topmodell sogar Carbon. Zudem wird versprochen, auch bei Qualität und Konnektivität Premium-Niveau zu erfüllen.

Die Giulia kommt als Limousine und als Kombi, wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb. Unter der Haube arbeiten Vier- und Sechszylinder, jeweils neu entwickelte Benzin-Direkteinspritzer und Common-Rail-Diesel. Das Topmodell bekommt die klassische Bezeichnung Quadrifoglio Verde (grünes vierblättriges Kleeblatt) und wird von einem 510 PS starken V6-Motor befeuert, der einen Sprint auf 100 km/h in 3,9 Sekunden ermöglichen soll. Ein verstellbarer Frontspoiler soll die Fahreigenschaften verbessern. Der stärkste Diesel, auch ein V6, wird 300 PS leisten. Versuchsträger fahren derzeit in Form von verkürzten Maserati Ghibli herum. Später soll es auch Hybridantriebe geben. Die Preise für das Basismodell dürften bei knapp unter 30.000 Euro starten.

Alfa Romeo wird SUVs bringen
Die Variabilität der Giorgio-Architektur ermöglicht Alfa, darauf weitere Modelle aufzubauen. Für 2017 sind ein SUV (Debüt Paris Herbst 2016) sowie ein Spider vorgesehen. Letzterer hat jedoch nichts mit dem Mazda MX-5 zu tun. Diese Kooperation nutzt ausschließlich Fiat. Das kompakte SUV will Alfa hauptsächlich gegen Mercedes GLC, BMW X3 und Audi Q5 positionieren. In der Klasse darüber planen die Italiener ebenfalls ein SUV (abgeleitet vom Maserati Levante), das jedoch frühestens 2018 debütieren dürfte. Im selben Jahr wäre dann auch der Start für eine große Baureihe. Sie zielt auf die Business-Class-Modelle E-Klasse, Fünfer und A6. Möglicher Name: Alfetta. Kommentieren will Alfa dies jedoch nicht. Das Flaggschiff der Marke wäre hautsächlich für den amerikanischen Markt gedacht und bekommt keine Kombi-Variante.

Dass, wie häufig zu lesen war, Alfa das Kompaktsegment aufgibt und MiTo sowie Giulietta keinen Nachfolger erhalten, stimmt dagegen nicht. Zumindest in der Klasse Audi A3 und BMW 1er will FCA-Chef Marchionne die Marke weiter mitfahren lassen. Für den MiTo gibt es ebenfalls Überlegungen. Technisch könnte sich Alfa dabei der kleineren Plattformen aus dem FCA-Regal bedienen.

Im Vertrieb verfolgt FCA das Ziel, Alfa Romeo und Jeep als Premiummarken zusammen zu vermarkten. Hierzu werden gerade neue Verträge ausgearbeitet. Für die Erneuerung der Marke und die Entwicklung der künftigen Modelle stehen rund 5 Milliarden Euro zur Verfügung. Den weltweiten Absatz sieht Marchionne in drei Jahren bei 400.000 Einheiten. Das sind rund achtmal so viele wie heute. Dann könnte er seinen Vorstandsvorsitz mit einem guten Alfa-Gefühl abgeben.

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(Bild: kmm)



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