Am Airport Salzburg

Piloten mit Laserpointer bei Landeanflug geblendet

Österreich
09.06.2015 07:21
Zu vier Laserpointer-Angriffen auf Flugzeuge ist es am späten Sonntagabend in der Einflugschneise des Salzburger Flughafens gekommen. Die Attacken erfolgten innerhalb von nur einer halben Stunde und dürften laut Polizei auf deutschem Staatsgebiet über Freilassing verübt worden sein.

Es war gegen 22 Uhr, als der Pilot einer von Norden über Deutschland anfliegenden Passagiermaschine am Sonntag über Funk Alarm auslöste. In der Umgebung Freilassing - beim Anflug auf den Salzburger Flughafen - wurde er von einem bislang unbekannten Täter mit einem grünen Laserpointer stark geblendet.

"Beim besten Willen kein einfacher Streich"
"Wir haben sofort den Flughafen Salzburg kontaktiert und in weiterer Folge wurde die Polizei verständigt", berichtet Markus Pohanka von der Flugsicherung. Unverzüglich wurde mit den Nachforschungen begonnen. Gleich viermal hatte der Unbekannte auf anfliegende Passagier-Jets gezielt. Die drei weiteren Flugzeuge, die ebenso Salzburg anflogen, wurden aber vorher schon von der Flugsicherung gewarnt. Dadurch konnten alle Landeanflüge sicher fortgesetzt werden und die Maschinen allesamt sicher landen.

Obwohl in diesem Fall alles gut ausging, sind die gebündelten Lichtstrahlen keinesfalls zu unterschätzen. "Das ist beim besten Willen kein einfacher Streich. Laut Strafgesetz ist es in diesem Fall eine vorsätzliche Gefährdung der Sicherheit der Luftfahrt und eine fahrlässige Gemeingefährdung. Der Strafrahmen reicht hier bis zu zehn Jahren Gefängnis", so Prohanka. Vor allem bei der wichtigen Landephase kann es zur Störung der Orientierung bei den Piloten kommen. "Durch den Strahl des Laserpointers kann es passieren, dass sie irritiert werden. Wir stehen immer in Funkkontakt mit den Piloten. Jeder Fall wird ernst genommen" und werde sofort bei der Polizei gemeldet, erklärt der Experte.

Pilot: "Werden darauf extra geschult"
Pilot Stefan Koller aus Wien fliegt sehr gerne den Flughafen Salzburg an, bislang ohne derartige Zwischenfälle. Das richtige Verhalten bei einer möglichen Laserpointer-Attacke ist auch Teil der Ausbildung. "Wir werden darauf extra geschult", so Koller. Auch er bestätigt, dass die Auswirkungen verheerend sein können. Es sei "vergleichbar mit einem entgegenkommenden Auto bei Nacht, das nicht abblendet. Kurzfristig kann es auch zu einem Ausfall des Gesichtsfeldes führen", so der Pilot.

Legal zu erwerben gibt es etwa den Laserpointer "Spyder 3 Krypton". Mit einer Reichweite von 136 Kilometern reicht der Laserstrahl bis ins Weltall. Das erzeugte grüne Licht ist 8.000-mal heller als die Sonne und extrem schädlich für das menschliche Auge. Schon im Werbevideo wird darauf hingewiesen, den "Spyder 3 Krypton" niemals auf Flugzeuge zu richten.

Polizei will Nachahmern keine Chance geben
Vom Täter selbst fehlt bislang jede Spur. Die Polizei Salzburg hat den Fall mit all den gesammelten Informationen an die Kollegen in Bayern weitergegeben. Als Beweismittel dient ein vom Laserpointer-Angriff erstelltes Handyvideo des Piloten.

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