Thiem-Coach lästert

“Patriotismus-Blödsinn!” Bresniks Rundumschlag

(Bild: GEPA)

Das Hickhack um Dominic Thiems Einsatz beim Daviscup in Kitzbühel geht weiter. Coach Günter Bresnik holte am Rande der French Open in Paris zum Rundumschlag aus. Und: Rio 2016 ist für ihn kein Thema.

Auf dem kleinen Court Nummer zehn. Dominic Thiem vergibt mit seinem deutschen Partner Jan-Lennard Struff eine 5:2-Führung im zweiten Satz, unterliegt zum Start im Doppel.

Sein Trainer sitzt in der Ecke, holt zum großen Rundumschlag aus. Wieder einmal im Mittelpunkt: der österreichische Tennis-Verband und das bevorstehende Daviscup-Duell in Kitzbühel mit Holland.

Bresnik über...

... den Österreichs Tennis-Verband (ÖTV): "Es kann nicht sein, dass Leute am Werk sind, die ihr Handwerk nicht verstehen. Ex-Präsident Ronnie Leitgeb brachte nichts zusammen, Headcoach Michiel Schapers ist eine Fehlbesetzung. In der Südstadt geht nichts weiter! Leute wurden in Führungspositionen wegen Erfolglosigkeit entlassen, um gleich wieder eingestellt zu werden"

... den Davis Cup: "Es gibt für keinen Spieler eine Verpflichtung zu spielen. Thiem wurde jahrelang vom ÖTV nicht unterstützt, seine Eltern haben die ganze Karriere finanziert. Nicht er soll Geld bekommen, sondern sein Vater für die Ausbildung."

... Patriotismus: "Dominic spielt das ganze Jahr unter der österreichischen Flagge. Er verfolgt alle Erfolge der österreichischen Sportler. Ich kann den Blödsinn nicht hören, dass wenn jemand nicht Daviscup spielt, er kein Patriot ist."

... Olympia 2016: "Ich glaub eher nicht, dass Dominic in Rio spielt. Noch ist er kein Kandidat für eine Medaille! Er muss sich zuerst einmal auf der Tour richtig durchsetzen, Olympia könnte dem Karriereplan schaden."

Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek geht das Hickhack um den Einsatz von Thiem in Kitzbühel (ab 17. Juli) langsam auf die Nerven: "Da geht es nicht nur um Sportliches. Ich würde mir wünschen, wenn es eine Ehre wäre, für Österreich zu spielen."