Erstmals seit IRA
Prinz Charles traf Sinn-Fein-Chef Gerry Adams
Es stellt einen wichtigen Schritt bei der Umsetzung des Friedensvertrags dar. Mit diesem fanden 1998 in Nordirland Jahrzehnte des bewaffneten Konfliktes ein Ende. "Glücklicherweise ist dieser Konflikt vorüber", sagte Adams. Zugleich gelte es jedoch immer noch "ungeklärtes Unrecht" aufzuklären und einen "Heilungsprozess" für die Geschehnisse der Vergangenheit zu entwickeln.
Der irische Außenminister Charlie Flanagan sagte, Charles' Besuch sei eine Feier der britisch-irischen Beziehungen, bei dem jedoch auch "schwierigere Momente der Vergangenheit" berücksichtigt würden. Der 66-jährige Prinz Charles würdigte in seiner Rede an der Universität den "wunderbaren Geist" der Iren und die "unwiderstehliche Magie" des Landes.
Charles reist nach Mullaghmore
Am Mittwoch wird Prinz Charles in einer Geste "des Friedens und der Versöhnung" ebenfalls als erstes Mitglied der Königsfamilie weiter nach Mullaghmore reisen. Im Meer vor dem Ort an der irischen Westküste wurde Charles' Großonkel Lord Mountbatten, der letzte Vizekönig von Britisch-Indien, 1979 bei einem Bombenanschlag der IRA auf sein Boot getötet. Adams hatte hinsichtlich des Attentats, bei dem außerdem ein Enkelkind und ein weiterer Verwandter Mountbattens sowie ein irischer Jugendlicher getötet wurden, bereits zuvor sein "Bedauern" ausgedrückt.
Erklärtes Ziel der Sinn Fein ist eine Wiedervereinigung Irlands und damit Herauslösung Nordirlands aus dem Vereinigten Königreich auf demokratischem Wege. Die IRA hatte dieses bis zum Friedensabkommen erfolglos mit gewaltsamen Mitteln zu erreichen versucht.
Queen reichte Ex-IRA-Anführer die Hand
Bereits 2012 hatte Queen Elizabeth in einer als historisch bezeichneten Friedensgeste dem ehemaligen IRA-Anführer Martin McGuiness im nordirischen Belfast die Hand gereicht. Im Jahr zuvor hatten Adams und andere führende Sinn-Fein-Mitglieder den historischen Besuch der Königin in Irland - den ersten eines britischen Monarchen seit der Unabhängigkeit Irlands von London - boykottiert.
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