"Krone"-Ombudsfrau

Post hielt echten Fünfhunderter für Falschgeld

Ombudsfrau
13.05.2015 10:49
500-Euro-Scheine werden nicht in jedem Geschäft gerne angenommen. Deshalb ging Leser Daniel N. mit seinem lilafarbenen Schein zum Wechseln zur Post. Was folgte, ist so kurios wie ärgerlich: Man hielt den echten Fünfhunderter dort für Falschgeld. Deshalb wurden die Polizei gerufen und das Geld eingezogen!

Leser Daniel N. ist schüchtern. Es fällt ihm schwer, sich unter Menschen zu begeben. Er ist deshalb in ärztlicher Behandlung. Obwohl er den 500-Euro-Schein schon mit dem Weihnachtsgeld im Oktober abgehoben hat, wagte er sich erst in letzter Minute am 24. Dezember in ein Wiener Einkaufszentrum. Er wollte von der eisernen Reserve Geschenke für die Lieben besorgen. "Da mir jede Kleinigkeit sehr peinlich ist und ich Medikamente brauche, damit mir alltägliche Lebenssituationen gelingen, wollte ich den Schein bei der Post wechseln. Ich ging davon aus, dass kein Shop ihn annehmen wird", so Herr N.

Was dann passierte, ist an Peinlichkeit aber kaum zu überbieten. Man teilte dem verdutzten Wiener nach Prüfung mit, dass es sich um Falschgeld handle. Die Polizei wurde gerufen. Zwei Beamte begleiteten Herrn N. - wenigstens ohne Handschellen - durch das Einkaufszentrum auf das nächste Kommissariat.

Rückgabe des echten Scheines dauerte mehr als vier Monate
Und die Bürokratie nahm ihren Lauf. Der vermeintlich falsche Geldschein wurde zur Nationalbank eingeschickt, gegen Herrn N. ein Ermittlungsverfahren wegen der Weitergabe von Falschgeld eingeleitet. Wochen, Monate vergingen. Schließlich stellte sich heraus, dass der Fünfhunderter echt ist. "Das Verfahren gegen mich wurde eingestellt, aber auf mein Geld warte ich noch immer", wandte sich Herr N. Ende April an die Ombudsfrau. Laut Landespolizeidirektion konnte der Schein mittlerweile dem Besitzer ausgefolgt werden. Auf die Dauer der Prüfung durch die Nationalbank habe man keinen Einfluss.

Auf die Idee, sich bei Herrn N. zu entschuldigen oder gar Zinsen zu bezahlen, ist bisher übrigens niemand gekommen...

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