Technik-Boost

Ford C-Max/Grand C-Max: Gelungenes Upgrade

Motor
20.04.2015 23:09
Man weiß nicht genau, ob die beiden neuen C-Mäxe von Ford nun das Fiesta- oder das Aston-Martin-Gesicht bekommen haben. Jedenfalls passen Ford C-Max und Grand C-Max jetzt wieder perfekt in die Familiengalerie der Kölner. Doch bei Ford wird bei einem Facelift mehr als nur die Optik frisiert - Fahrwerk, Motoren und Innenraum samt Technik wurden upgedatet bzw. upgegradet.
(Bild: kmm)

Prinzipiell bleibt es bei den beiden C-Max-Versionen, die es seit 2010 gibt, also beim 4,38 m langen klassisch fünftürigen Fünfsitzer sowie beim vierzehn Zentimeter längeren "Grand" mit Schiebetüren hinten, der auch mit einer dritten Sitzreihe erhältlich ist. Dort ist erstaunlich viel Platz nach oben, obwohl diese "billigen Plätze" auf den ersten Blick wirken wie Donald Ducks Rücksitz, auf den sich Tick, Trick und Track zwängen. Praktisch: Der Reihe-2-Mittelsitz lässt sich im Nebensitz verstauen, sodass ein lässiger Durchstieg nach ganz hinten entsteht. Außen blieb am Grand-Heck alles beim Alten, während der kleinere Bruder auch hinten aufgefrischt wurde.

Beide profitieren extrem vom neuen Innenraum bzw. dem dort befindlichen Armaturenbrett. Wie schon bei Focus und Mondeo ist jetzt Schluss mit Knopferlharmonika, stattdessen spielt's Bedienharmonie mit mehr Bildschirm und weniger Unübersichtlichkeit. Idealerweise bestellt man die beiden Cs mit dem "SYNC 2"-Bediensystem samt 8-Zoll-Bildschirm und intuitiver Sprachsteuerung. Das Navi ist zwar nicht das allerübersichtlichste und ein wenig Unordnung hat sich auf den Screen gerettet, aber damit kann man leben.

Dem Ruhebedürfnis wiederum tut es gut, dass an neuralgischen Stellen zusätzliches Dämmmaterial appliziert wurde und die Seitenscheiben nun dicker sind. Modifizierte Motoraufhängungen sorgen für weniger Schwingungen beim Neustart, etwa wenn die Ampel umschaltet. Die sichtbaren Materialien sind okay, aber nicht superhochwertig, die Verarbeitung hie und da etwas lieblos, etwa bei offenen Kabelsteckverbindungen unter dem Beifahrersitz oder bei den unordentlich wirkenden mehrlagigen Abdeckungsteppichen im Kofferraum des Siebensitzers. Apropos Kofferraum: Der fasst im C-Max sowie im siebensitzigen Grand C-Max gut 470 Liter, im fünfsitzigen Grand C-Max 600 Liter. Mit umgeklappten Rücksitzen sind es gut 1,7 m³ bzw. 1.867 Liter.

Neue oder verbesserte Assistenten
Praktisch im täglichen Gebrauch ist die automatische Heckklappe, die man per Fußwedeln unterm Heck öffnen kann. Zuvor hat man vielleicht den Halb-Autopiloten einparken lassen, der das jetzt nicht mehr nur in Parallelparklücken schafft, sondern auch das Querparken beherrscht. Beim Ausparken wiederum scannen die C-Mäxe nun auf 40 Meter den Querverkehr und warnen im Fall des Falles, was sehr gut funktioniert.

Für Sicherheit unterwegs sorgt der Active City Stop, der nun bis 50 statt 30 km/h aktiv ist und den Ford hinter einem stehenden Hindernis zum Stillstand bringt. Bis 180 km/h greift hingegen das auf bewegliche Objekte spezialisierte Active Braking, das nicht voll, sondern moderat bremst. Mit dem adaptiven Tempomaten kann man sich am Vordermann "anhängen".

Sparsamere Motoren
Die Motorenpalette reicht von 85 bis 182 PS, bei teilweise bis zu 20 Prozent verbessertem Verbrauch (2-Liter-Diesel mit 150 PS). Die leicht verbrauchsreduzierten 1,5-Liter-EcoBoost-Benziner ersetzen die bisherigen 1,6- Liter-Aggregate - bei unveränderter Leistung von wahlweise 150 oder 182 PS. Besonders sparsam ist die ECOnetic-Version des 1,5-Liter-Turbodiesels, die im Fünfsitzer auf 99 g CO2 pro Kilometer kommt.

Sportlich/komfortable Fahreigenschaften
Besonders wichtig ist den Ford-Verantwortlichen ein tadelloses Fahrverhalten, das Komfort und Sportlichkeit vereint. Auch beim Modell-Update der C-Max-Brüder hat man weiter am Fahrwerk gearbeitet: Steifere Fahrwerksbuchsen, modifizierte Stoßdämpfer und eine weiter auf Präzision gebürstete elektrische Servolenkung schreiben sich die Ingenieure auf die Fahnen. Ein direkter Vergleich zum Vorgänger war bei den Testfahrten zwar nicht möglich, aber man kann eines sagen: So muss sich ein Kompaktvan fahren. Präzise und sportlich, straff genug, aber auch sehr geschmeidig und komfortabel. Da werden Kurven zum Vergnügen. Der 150-PS-Diesel mit seinen 370 Nm erwies sich als potenter Begleiter.

Unterm Strich
Ab 20.550 Euro für den C-Max bzw. 23.300 Euro für den Grand C-Max mit seinen sehr praktischen Schiebetüren bekommt man einen richtig guten Kompaktvan, der nach dem Facelift gleich mal eine halbe Klasse wertiger wirkt als vorher. Die Einstiegspreise liegen sogar noch etwas darunter, jedoch ist im Basismodell "Trend" keine Klimaanlage an Bord - damit ist es eigentlich zu vernachlässigen. Insgesamt sind die Listenpreise sogar etwas gesunken - obwohl die Neuen (auch wegen LED-Tagfahrlicht und Xenon mit Kurvenlicht) sichtbar dazugewonnen haben.

Warum?

  • Deutlich verbesserter Innenraum
  • Sehr gutes Fahrwerk
  • Hoher Gesamtkomfort

Warum nicht?

  • Bei der Anmutung ist noch Potential nach oben

Oder vielleicht …

… VW Touran, BMW 2er Active Tourer, Mercedes B-Klasse, Renault Scenic, Kia Carens, Citroën C4 Picasso

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(Bild: kmm)



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